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 Besuchen Sie uns auf der Frankfurter Buchmesse 2023 in Halle 3.1, Stand B136.

Wir laden Sie außerdem ein zur Lesung des Buches Wald statt Asphalt bei OPEN BOOKS, dem Lesefest zur Frankfurter Buchmesse, am Mittwoch, 18. Oktober 2023 um 20.00 Uhr im Haus am Dom, Frankfurt.

 

Unser aktuelles Programm

Leihmutterschaft

Initiative »Stoppt Leihmutterschaft«

Die neuen Gebärmaschinen?

Was die globale Leihmutterschaft mit Frauen und Kindern macht

Leih-/Mietmutterschaft ist ein Kristallisationspunkt der Gewalt gegen Frauen und die schändlichen Versuche, sie auf internationaler Ebene ohne demokratische Debatte, ohne Information der Öffentlichkeit und ohne Berücksichtigung der Menschenrechte von Frauen und Kindern zu regulieren. Es ist nur die sinnbildlichste Manifestation der patriarchalen Herrschaft, die mit allen Mitteln versucht, sich die Kon­trolle über die reproduktiven Fähigkeiten der Frauen zu sichern, zum Nutzen der Männer und für den Profit.
Dieses internationale Werk ist eine Gemeinschaftsproduktion, und so liegt nach einer französischen, spanischen und englischen Ausgabe nun auch eine erweiterte deutsche Ausgabe mit mehr als 30 internationalen Autor*innen vor. Doch während auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zahlreiche Institutionen geschaffen werden, um die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern zu beseitigen, arbeitet der Markt für menschliche Reproduktion mit seinen reichen und einflussreichen Vertretern einer zynischen und die Menschenrechte verletzenden kapitalistische Reproduktionsindustrie unermüdlich daran, den Verkauf von Neugeborenen durch meist ärmere Frauen zu legalisieren.

Psychoanalyse

Josef H. Ludin

Das Ringen um eine Technik der Psychoanalyse

Theorien und Kontroversen

Bei Ludins Werk handelt sich um Beiträge zu psychoanalytischen Techniken, die in den letzten Jahren im Rahmen von Seminaren, Supervisionen und Vorträgen des Autors in unterschiedlichen analytischen Institutionen in Berlin, Paris, Zürich, Bern und Istanbul entstanden sind. Der Zugang zum Thema ist bewusst persönlich gehalten. Die dialogische Grundlage der analytischen Technik und des analytischen Denkens sollte vor einer zu stark objektivierenden Vereinnahmung beschützt werden.
Die Beschäftigung mit der analytischen Technik kann nicht ohne Rückbesinnung auf ihre geschichtliche Entwicklung erfolgen. Nicht nur, dass das Erinnerungsparadigma Dreh- und Angelpunkt des analytischen Denkens ist, sondern hinzukommt, dass nur geschichtlich verstanden werden kann, aus welchen klinischen Sackgassen sich Entwicklungen ergeben haben. Bei diesen Sackgassen handelt es sich jedoch nicht um solche, die einmal erlebt und korrigiert wurden und sich dann erledigt hätten, sondern um solche, mit denen jede Generation aufs Neue zu ringen hat.

Psychoanalyse

Christopher Bollas

Fangt sie auf, bevor sie fallen

Die Psychoanalyse des Zusammenbruchs

In dieser Erkundung eines radikalen Ansatzes für die psychoanalytische Behandlung von Menschen, die am Rande eines psychischen Zusammenbruchs stehen, bietet ­Christopher Bollas ein neues und mutiges klinisches Paradigma. Er geht davon aus, dass der unbewusste Zweck eines Zusammenbruchs darin besteht, dem Anderen das Selbst zu präsentieren und zum Kern des Leidens und schließlich zu einem transformativen Verständnis zu gelangen.
Dieses Buch ist für Kliniker von Interesse, die nach Wegen abseits der konventionellen psychoanalytischen Therapie ­suchen, da diese in der Arbeit mit Patienten am Rande des Zusammenbruchs nicht ausreicht, um der drohenden Krise zu begegnen. Zugleich wirft Bollas‘ herausfordernder Ansatz auch viele Fragen auf – diese werden im letzten Abschnitt des Buches von Sacha Bollas zusammengetragen und von Christopher Bollas beantwortet.

Geschichtswissenschaft

Thomas Kohut

Empathie in der Geschichtswissenschaft

Einfühlendes Verstehen der menschlichen Vergangenheit

Kohuts Buch will das Bewusstsein von Historiker­Innen für das Thema Empathie schärfen, indem es dessen Entwicklung und Gegenwart innerhalb und außerhalb der Geschichtswissenschaft skizziert. Insbesondere sollen HistorikerInnen darin bestärkt werden, ihre ­Empathie zu nutzen, um Menschen der Vergangenheit zu verstehen.
Mit der Definition als imaginatives Sich-Einfühlen und -Eindenken in das Erleben und die Erfahrung Anderer unterscheidet Kohut zwischen der empathischen Beobachtungsposition und der Position des äußeren Beobachters. HistorikerInnen müssen sich ihrer beobachtenden Position ­bewusst und darüber im Klaren sein, wann sie sich in das historische Subjekt einfühlen und wann nicht.
Kohut bricht eine Lanze für den bewussten, selbstreflektierten Einsatz der Empathie als wichtiges und nötiges Instrument historischer Untersuchung. Einleuchtend und interdisziplinär ist das Buch ein Muss für HistorikerInnen, Studierende der Geschichte und PsychoanalytikerInnen.

Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie

Petra Adler-Cormann / Christine Röpke / Helene Timmermann (Hrsg.)

Psychoanalytische Leitlinien der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie

Diese dreizehn Leitlinien sind die Essentials psychoanalytischer ­Therapie mit Kindern und Jugendlichen. Das Buch enthält damit Basiswissen, den Stand der Wissenschaft und komprimierte ­Erfahrungen für erfolgreiche Behandlungen.
Neben der Darstellung der Symptomatik bieten die Leitlinien einen psychoanalytischen Zugang zur Ätiologie und Psychodynamik, differenzierte Hinweise zur Diagnostik sowie Überlegungen zu speziellen ­Behandlungsschwierigkeiten und -techniken sowie eine Literaturübersicht. Die Diagnostik der OPD-KJ-2 ist mitberücksichtigt.
Folgende Leitlinien sind enthalten: ­Psychoanalytische Grundbegriffe, Angst, Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen, Depression im Kindes- und Jugendalter, Enkopresis, Enuresis, Essstörungen, Persönlichkeitsentwicklungsstörung, Regulationsstörungen, Schmerz, Zwangsstörungen, Traumatisierung, Suizidalität, Nicht Suizidales Selbstverletzendes Verhalten (NSSV).

Psychoanalyse

Victor Blüml / Sabine Schlüter (Hrsg.)

Der Nabel des Traums

träumen – denken – phantasieren

In der Traumdeutung prägte Freud das Bild vom »Nabel des Traums« als jene Stelle, wo der Traum dem Unerkannten aufsitzt. Genau an dieser Stelle, wo das Bekannte das Unbekannte berührt, wollen die Sigmund-Freud-Vorlesungen 2022 die Frage nach dem Traum und dem Träumen wiederaufnehmen und einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der psycho­analytischen Traumforschung geben.
Die Freud’sche Traumlehre erwies sich auch als fruchtbarer Boden für den Dialog zwischen Psychoanalyse und Kunst und Literatur. So verwendete bereits Freud selbst seine Methode zur Deutung von Träumen in literarischen Werken wie Jensens Gradiva, und umgekehrt zeigten sich zahlreiche Künstler*innen wie beispielsweise die Surrealist*innen in ihrer schöpferischen Tätigkeit von der Freud’schen Theorie inspiriert. Über die primär visuelle Dimension der Träume und die spezifische Erlebnisform des Träumens ergeben sich schließlich signifikante Ähnlichkeiten mit dem Film und der Erfahrung im Kino.

Psychoanalyse

Ludger M. Hermanns (Hrsg.)

Psychoanalyse in Selbstdarstellungen

Band XIV

Der vierzehnte Band versammelt Texte von drei Psychoanalytikerinnen und zwei Psychoanalytikern, die ihren Weg zur und mit der Psychoanalyse rückblickend auf eine reiche Berufserfahrung darstellen. Ita Grosz-Ganzoni aus der Schweiz schildert zusätzlich zur eigenen Familien- und Bildungsgeschichte die Entstehung der internationalen IPV-kritischen Plataforma und die Entwicklung des basisdemokratischen PSZ in Zürich, an der sie beteiligt war, sowie ihr feministisches Engagement. Die anderen vier Beiträge haben mit Frankfurt am Main zu tun, von wo aus Isca Salzberger-Wittenberg als Tochter des liberalen Frankfurter Rabbiners Georg Salzberger zusammen mit ihrer ganzen Familie 1939 nach London entkommen konnte, wo sie später Kinderpsychotherapeutin und Lehrerin der Säuglingsbeobachtung (nach Esther Bick) an der Tavistock Clinic wurde und wo sie noch heute mit über 100 Jahren lebt. Andersherum war Frankfurt das Emigrationsziel und der Rettungsort von Eugenia Fischer, die dort zusammen mit ihrem Ehemann nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 eine zweite Chance bekam und sich nach der Ausbildung am Sigmund-Freud-Institut in eigener Praxis und im Anna-Freud-Institut als Dozentin betätigte. Ludwig Haesler wurde in der Nachkriegsnot als Jugendlicher zeitweise in einem englischen Internat beschult und konnte durch dieses Eintauchen in die britische Lebensweise später bei seiner internationalen Karriere insbesondere bei den Emigranten daran anknüpfen. Reimut Reiche war einer der führenden Köpfe der westdeutschen Studentenbewegung, der seine psychoanalytische Begeisterung auch in die Sexualwissenschaft und die Kunstbetrachtung eingebracht hat.

Integration

Rainer Tetzlaff

Der afrikanische Blick

Unerwartete Perspektiven der Integration

Das Buch ist eine Aufforderung an die Leser*innen, zunächst einmal zuzuhören, was Afrikaner*innen über die Gründe ihrer Flucht aus der afrikanischen Heimat zu sagen haben, was sie unterwegs ­erlebt haben und wie sie in Deutschland angekommen sind. Dabei werden ­vorzugsweise auto­biografische Zeug­nisse sowohl von Flüchtlingen als auch von afrikanischen Schriftsteller*innen und Publizist*innen präsentiert. Aus ihren persönlichen Erfahrungen, Hoffnungen, Enttäuschungen, aber auch Erfolgserlebnissen als Flüchtlinge und Migrant*innen können wir erahnen, wie sich die deutsche Gesellschaft verändern wird. Migration ist legitim und muss prinzipiell als existenzielle Anpassungsstrategie akzeptiert werden. Auch Deutschland befindet sich in einem Anpassungswandel – mit offenem Ergebnis.

Psychoanalyse und Klimawandel

Christine Bauriedl-Schmidt / Markus Fellner / Kathrin Hörter / Ines Schelhas (Hrsg.)

Das Unbewusste und die Klimakrise

Jahrbuch für klinische und interdisziplinäre Psychoanalyse, Bd. 1

Die Psychoanalyse trug schon immer auch jenseits der Couch zum gesellschaftspolitischen und kulturellen Diskurs bei und tut dies auch heute noch. Diesem Ziel folgt auch das Jahrbuch für klinische und interdisziplinäre Psychoanalyse. Dieser erste Band befasst sich mit den unbewussten subjektiven, emotionalen Auseinandersetzungen mit der Klimakrise. Dabei geht es um Aspekte wie das Leben in der Dauerkrise und die Erschütterung der Ordnung, Klima-Ungerechtigkeit als soziale Pathologie, die pathologische Angstfreiheit in der Klimakrise, Solidarität mit der nicht-menschlichen Umwelt, Schuldgefühle und Verantwortungsbewusstsein gegenüber der nachfolgenden Generation, den Beitrag von Kreativität und Humor zur »Klimaresilienz«.

Mit Beiträgen von Christine Bauriedl-Schmidt, Arne Buchartz, Paul Cash, Markus Fellner, Martina Gast, Delaram Habibi-Kohlen, Kathrin Hörter, Monika Krimmer, Joachim Küchenhoff, Donna M. Orange, Franz Schambeck, Ines Schelhas, Wolfgang Schmidbauer, Regine Scholz, Sally Weintrobe.

 

Jetzt auch als E-BOOK erhältlich.

Ökologie und Nachhaltigkeit

Fernanda Pedrina

Gemeinbesitz in den Tessiner Alpen

Die Exzesse der neoliberalen Wirtschaftsform weltweit und die nah erlebbaren negativen Folgen der Privatisierung wichtiger Infrastrukturen haben die Diskussion über den möglichen Beitrag kollektiv verwalteter Institutionen zu einer ökologisch nachhaltigen und sozial gerechten Entwicklung be feuert. Landwirtschaftliche Commons – Institutionen des selbstverwalteten Kollektivbesitzes – waren in Europa bis zu Beginn der industriellen Revolution weit verbreitet. Sie wurden danach im Verlauf des Siegeszuges der kapitalistischen Wirtschaft und ihrer liberalen Kodifikation weitgehend verdrängt. Fernanda Pedrina geht am Beispiel eines alpinen Commons im Schweizer Kanton Tessin der Frage nach, ob es heute noch der traditionellen Aufgabe des Erhalts seiner Ressourcen für die kommenden Generationen nachkommen kann und was aus seiner Geschichte bezüglich der Verwaltung des Gemeinbesitzes in Hinblick auf neue kollektive Projekte zu lernen ist.

Vor hundert Jahren begann das Desaster ...

Klaus Wernecke / Peter Heller

Medienmacht und Demokratie in der Weimarer Republik

Das Beispiel des Medienzaren und vergessenen Führers Alfred Hugenberg

Je größer der zeitliche Graben zwischen dem Aufstieg der Nazis in der Weimarer Republik und der Gegenwart wird, desto schwerer fällt es der deutschen Gesellschaft, ein Bild davon in der Erinnerung zu bewahren, mit welch ungeheurer Propagandamacht die gesamte Rechte gearbeitet hat. Der historische Entstehungsprozess des Zeitungskartells des Medienzaren Alfred Hugenberg wird von Wernecke kenntnisreich und detailliert herausgearbeitet. Dabei legt er den Schwerpunkt auch auf die politische Karriere Hugenbergs und dessen schrittweiser Kollaboration mit den Nazis sowie auf seine bundesdeutsche Nachkriegskarriere.
Das Werk ist ein beeindruckendes Beispiel für die kritische Analyse von Medienmacht und politischer Propaganda und somit auch ein Lehrstück für unsere heutige Zeit.

... und es hatte schwere Folgen

Jean-François Ameloot / Herbert Bauch / Thomas Schmidt (Hrsg.)

Französische Priester und Arbeiterjugendliche

in geheimer Mission

Unter französischen Zwangsarbeitern in den Adlerwerken

in Frankfurt am Main 1942–1945

Die Rüstungsproduktion der Frankfurter Adlerwerke wurde besonders in den späten Jahren des Zweiten Weltkriegs zu großen Teilen durch KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter aufrecht­erhalten. Unter den Zwangsarbeitern gab es eine Reihe von Franzosen, die im Rahmen des »S.T.O« (Service du Travail Obligatoire) in den Adler­werken und anderen Frankfurter Betrieben arbeiten mussten, denn der Service du Travail Obligatoire war eine Organisation zur Aushebung französischer Facharbeiter durch das Vichy-­Regime zum Einsatz in der deutschen Kriegswirtschaft.
Christliche Arbeiterjugendliche wurden zwangsverpflichtet oder meldeten sich auch freiwillig, um ihren Kameraden in den Rüstungsbetrieben solidarisch beizustehen. Sie wendeten sich an die französische Bischofskonferenz und baten um Priester, die sie in ihrer Untergrundarbeit unterstützen sollten. Der Mut dieser Männer, ihr solidarischer Einsatz, ihr Widerstandsgeist und ihr Glaubenszeugnis sollen in diesem Buch erinnert und gewürdigt werden.

Psychoanalyse

Norbert Rosansky / Erkan Dağ (Hrsg.)

In Sorge um die Seele

Interkulturelle Herausforderungen und schwierige Behandlungen in der psychodynamischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie

Als Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten sind die Autor*innen dieses Buches in Sorge um die Seele der Kinder und Jugendlichen. In einer Welt gesellschaftlicher, gesundheitlicher und klimatischer Umbrüche sind sie mit Flucht, Trauma, Migration und anderen Herausforderungen der Patient*innen konfrontiert, die Mangelerlebnisse wie auch unverarbeitete Konflikte in sich tragen. Gerade heute ist daher »Fürsorge« ein wichtiges ethisches Prinzip der therapeutischen Arbeit.
In diesem Buch berichten Kindertherapeut*innen, Psychologische Psychotherapeut*innen und ärztliche Kolleg*innen aus ihrer Arbeit in den ambulanten Praxen und im Klinikkontext. So werden psychotherapeutische und diagnostische Prozesse transparent und für Fachkräfte und Eltern nachvollziehbar. Es werden gelingende Prozesse aufgezeigt, aber auch die Grenzen der Wirksamkeit. In mehreren Beiträgen wird auch die so wichtige begleitende Arbeit mit Bezugspersonen aufgenommen.

Psychoanalyse

Eran Rolnik

Redekur

Psychoanalyse verstehen

Redekur verbindet ein breit angelegtes theoretisches Nachdenken mit einem inspirierenden klinischen Tagebuch, die beide ein neugieriges, skeptisches und liebendes Verhältnis zur Praxis, zur Theorie und zur Geschichte der Psychoanalyse verkörpern.
»Jeder Analytiker bildet mit zunehemender klinischer Erfahrung seine eigene Behandlungstheorie aus und entwickelt sie stetig weiter. Kaum einmal findet man ein so persönliches Buch, in dem ein Autor seine eigene klinische Praxis so lebendig und meisterhaft vermittelt wie Eran Rolnik. Bei der Lektüre werden wir in seinen analytischen Behandlungsraum hineingezogen und in seine Art, wie er mit den Problemen der Patient*innen umgeht, wie Konzepte und Theorien für ihn hilfreich geworden sind und wie er sie sich angeeignet hat. Dabei gerät der analytische Lesende unversehens in einen inneren Dialog mit dem Autor, der ihn anregt, seine eigene Praxis zu reflektieren. Ein einzigartiges Buch!« (Werner Bohleber, ehem. Herausgeber der »Psyche«)

Körper und Psyche

Riccardo Lombardi

Die Körper-Psyche-Dissoziation

Die Entwicklung nach Bion

Der Konflikt und die Dissoziation zwischen dem Körper und der Psyche hat schwerwiegende Implikationen für die tägliche klinische Praxis und ist zugleich eine wichtige Quelle intrapsychischer und relationaler Störungen.
Lombardis Ansatz öffnet eine Tür für eine produktive Auseinandersetzung mit schweren psychischen Störungsbildern. Dabei stellt er die relationale Kraft der analytischen Beziehung in der Mittelpunkt seiner detailreichen Darstellung. Die innere sensorisch-emotionale Beziehung von Analytiker*in und Analysand*in ist dabei im Fokus der Untersuchung. Deshalb rückt Lombardi die intrapsychische ­Beziehung des Psychoanalytikers in den Mittelpunkt, um neue Entwicklungsschritte aufscheinen zu lassen – beginnend mit den ­Körper-Psyche-Phantasmen der beiden Beteiligten.
Das Buch ist sehr reich an klinischem Material, in dem Lombardi beschreibt, wie er seine ­Patienten mit seinen Interventionen überrascht – und so auch seine Leserschaft!

Psychoanalyse

Steven H. Knoblauch

Fluidität, Rhythmus und Gefühl

Unbewusste Verletzlichkeit erspüren und behandeln

Steven Knoblauch befasst sich in seiner psychoanalytischen Praxis und Forschung mit dem verkörperten Emotionsausdruck von Rhythmus und Tonalität. Er untersucht die kulturellen und individuellen Praktiken der strukturellen und fluiden Einschreibungen von Lebenserfahrungen. Dabei fokussiert er auf die emotionalen Turbulenzen der Beteiligten am psychotherapeutischen Geschehen. In den klinischen Beispielen zeigt er die unbewussten, verkörperten sozialen Ebenen der Emotionsäußerungen auf, die nicht symbolisiert sind und die das »etwas mehr« (Daniel Stern) an Bedeutung beinhalten: fundamental für einen kreativen, psychoanalytischen Prozess.
»Heutzutage muss sich die Psychoanalyse – mit der wachsenden Aufmerksamkeit für kulturelle Verwobenheiten – damit befassen, wie diese Verwobenheiten in uns und in unserer individuellen Entwicklung verkörpert sind: eine zeitgemäße und faszinierende Botschaft.« (Donnel B. Stern)

Flucht und Trauma

Claudia Burkhardt-Mußmann / Frank Dammasch (Hrsg.)

Migration, Flucht und Kindesentwicklung

Das Fremde zwischen Angst, Trauma und Neugier

Die Beitragenden befassen sich mit den traumatischen Auswirkungen von Flucht und Migration auf Kinder und Jugendliche. Sie tun das aus zwei Perspektiven: Indem sie die Kinder als Fremde in der Fremde und sich selbst als Angehörige der Mehrheitsgesellschaft ansehen, deren Begegnung mit dem Fremden in einem beruflichen Kontext stattfindet. Gemeinsam ist beiden, dass sie einen ebenso neugierig-suchenden wie libidinösen Zugang zum Fremden entwickelt haben.

»Vor allem der Fokus auf die Bindungsentwicklung und deren Zusammenhang mit Entwurzelung und Traumatisierung erscheint fruchtbar. Auch die Betonung der vermiedenen/verdrängten Trauer auf Kosten der oberflächlichen Anpassung und des Funktionierens verdient Beachtung, ebenso die Gefahr der Parentifizierung von Kindern.« (Mathias Alfranseder und Johannes Hauck, in: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie)

Krieg und Propaganda

Roger Money-Kyrle

Die Psychologie von Krieg und Propaganda

Ausgewählte Schriften Band 1

In diesem ersten Band der »Ausgewählten Schriften« werden Money-Kyrles hierzulande weitgehend unbekannten Beiträge zu sozialanthropologischen und politischen Fragen erstmals in deutscher Sprache vorgelegt. Sie wurden entscheidend mitgeprägt von der Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Deutschland. Im Oktober 1932 wurde Money-Kyrle Zeuge einer Veranstaltung, bei der Goebbels und Hitler sprachen. Seine minutiöse Analyse der Wirkung von Propaganda auf die ekstatische Masse lässt sich fast unverändert auf heutige Verhältnisse übertragen.