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Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie (AKJP) 151, 3/2011
Psychoanalyse der männlichen Identität, Teil II
Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie 151
Mit Beiträgen von Heribert Blaß, Michael J. Diamond, Hanne Düwell, Rüdiger Haar, Hans Hopf, Thomas Hüller, Gaby Kalb, Bärbel Neumann, Angelika Staehle
1. Aufl. 2011
144 S., Pb.
19,90 €
vergriffen, keine Neuauflage * Bestellung abgelegt

 

 

 

 

Inhalt


Vorwort

Michael J. Diamond
Rivalität, Missachtung und Verlangen
Eine psychoanalytische Sicht auf die lebenslange väterliche Begleitung von Söhnen und Töchtern

Hans Hopf
Räume – Bewegung – Externalisieren
Die Lust der Jungen an den äußeren Welten

Angelika Staehle
»Bin ich ein Mann, oder?«
Zur schwierigen Aneignung des sexuellen Körpers in der Jugend

Heribert Blaß
Der Vater als vertrauter Fremder
Zur dichotomen Stellung des Vaters

Forum
Thomas Hüller
Wie sollte ein guter Kinderpsychotherapeut sein?
Erinnerung an die Bedeutung von Rolf Klüwers Gedanken für die analytische Kinderpsychotherapie

Leitlinien
Hanne Düwell / Rüdiger Haar / Gaby Kalb / Bärbel Neumann
Leitlinie Enuresis

Buchbesprechungen

 

 

 

 

 
E-Books zu diesem Titel:

Gesamtheft (AKJP 151, E-Journal) Format: pdf
Preis: 18,50 €


Beitrag: Hanne Düwell/Rüdiger Haar/Gaby Kalb/Bärbel Neumann, Leitlinie Enuresis (AKJP 151, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Einnässen (Enuresis) ist eines der häufigsten Symptome im Kindes- und Jugendalter. Es kann im Zusammenhang mit Einkoten (Enkopresis) auftreten. Oft wird ein Kind deswegen zum Kinderarzt gebracht, manchmal in die urologische oder psychiatrische Kinderklinik eingeliefert oder in der Erziehungsberatungsstelle vorgestellt. Bis sie zum analytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten kommen, haben diese Kinder häufig schon eine Odyssee an Untersuchungen (z. B. urologische Blasenuntersuchungen) und Behandlungen (Medikamente, Klingelhose u. ä.) hinter sich – häufig mit keinem oder nur kurzfristigem Erfolg. Das Einnässen als Symptom belastet die Familie und das Kind oder den Jugendlichen sehr und steht deshalb meist im Vordergrund. In den ausführlichen Anamnesegesprächen wird allerdings deutlich, dass sich dahinter oftmals eine tiefgreifendere emotionale Störung (z. B. Angst, Depression), ein intrapsychischer Konflikt (z. B. ein Autonomie-Abhängigkeitskonflikt), eine neurotische Störung der Eltern-Kind-Beziehung, eine traumatische Belastung mit psychosexueller Verwirrung oder aber eine Entwicklungsstörung verbirgt.
Damit ist die Enuresis als Ausprägung der genannten übergeordneten Diagnosen und Störungen zu verstehen. Im 2. Kapitel beziehen wir uns auf die Sichtweise der Enuresis als eigenständiger Diagnose, wie sie im ICD-10 und in der Leitlinie des AWMF zu finden ist. Anschließend werden ausführlich wesentliche Erklärungsmodelle verschiedener Autoren aus psychodynamischer Sicht dargestellt, um im Folgenden das spezifische psychodynamische Diagnoseverfahren unter Berücksichtigung der besonderen Aspekte der Enuresis darzustellen. Auf Grundlage der psychodynamischen Diagnose wird die Indikation abgeleitet. Abschließend illustrieren zwei Fallbeispiele aus der Praxis die theoretischen Annahmen, indem die Therapie eines Jungen in der Präpubertät und eines Mädchens in der Latenz sowie die dazugehörige Elternarbeit vorgestellt werden.

Beitrag: Hans Hopf, Räume – Bewegung – Externalisieren. Die Lust der Jungen an den äußeren Welten (AKJP 151, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Jungen zeigen mehr externalisierende Störungen mit Bewegungsunruhe und aggressiven Tendenzen. Mädchen hingegen neigen zu internalen Störungen und machen den Körper zum verfolgten Objekt, um wenigstens diesen beherrschen zu können, wenn sie ansonsten machtlos sind. In Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass Mädchen auch stärker oknophil-anklammernd träumen, Objekte idealisieren, Jungen eher philobatisch, Risiko und Räume liebend. Wir können davon ausgehen, dass sich bei Jungen stärker eine narzisstisch-objektmeidende Neigung manifestiert, bei Mädchen eher eine anklammernd-depressive. Es wird somit ein deutlicher Zusammenhang zwischen den Störungsbildern der Jungen und diesen Tendenzen erkennbar. Die Bewegung – motorische Fertigkeiten – sind bei Jungen stärker libidinös besetzt, sie erleben diese lustvoll, und sie werden zum Ausdruck phallischen Kräftemessens. Gleichzeitig externalisieren Jungen und führen so nicht containte und nicht symbolisierte Affekte über Bewegungsunruhe ab. Dann kann Bewegungsfreude zur destruktiv-störenden Unruhe werden. Über mögliche Ursachen der genannten Tendenzen wird in diesem Artikel berichtet.

Schlüsselwörter: Externale Störung, internale Störung, motorische Fertigkeiten, Ruhelosigkeit.

Beitrag: Thomas Hüller, Wie sollte ein guter Kinderpsychotherapeut sein? Erinnerung an die Bedeutung von Rolf Klüwers Gedanken für die analytische Kinderpsychotherapie (AKJP 151, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €


Beitrag: Angelika Staehle, »Bin ich ein Mann, oder?« Zur schwierigen Aneignung des sexuellen Körpers in der Jugend (AKJP 151, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
In diesem Beitrag werden die Besonderheiten der Entwicklung der männlichen Identität und deren mögliche Fehlentwicklungen dargestellt. Im Zentrum steht das frühe Zusammenspiel von Körpererleben und Beziehungserfahrung mit beiden Eltern für die Integration von »männlichen« und »weiblichen« Anteilen. Dabei wird die These vertreten, dass ein sicheres männliches Identitätsgefühl sich nicht aus der Des-Identifizierung von der Mutter entwickelt, sondern auf einer progressiven Differenzierung von ihr und auf reziproken Identifizierungen mit beiden Eltern und den Eltern als Paar beruht, wodurch Triangulierung ermöglicht wird. Am Beispiel einer langjährigen Analyse eines Adoleszenten, der Schwierigkeiten hatte eine männliche Identität zu entwickeln, wird gezeigt, wie schwer es für ihn war, sich aus einer intrusiven, missbräuchlichen Beziehung zur inneren Mutter zu lösen und sich mit seinem Vaterbild auseinanderzusetzen. Die Analytikerin hatte in dieser Behandlung schwierige Gegenübertragungsgefühle in sich zu halten und durchzuarbeiten.

Schlüsselwörter: Männlichkeit, Identitätsbildung, psychosexuelle Entwicklung, Geschlechtsidentität, Masturbation.

Beitrag: Michael J. Diamond, Rivalität, Missachtung und Verlangen. Eine psychoanalytische Sicht auf die lebenslange väterliche Begleitung von Söhnen und Töchtern (AKJP 151, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Es ist eine Herausforderung für mich, das Publikum innerhalb und auch außerhalb der psychoanalytischen Welt anzusprechen, vor allem weil ich mit Ihnen so viele tiefgehende Gefühle, Erfahrungen und Gedanken über unsere eigenen Väter und auch über ursprüngliche, archaische und archetypische Ideen teile, die den Begriff »Vaterschaft« begleiten.
In meinem heutigen Vortrag erörtere ich, was es bedeutet, seinen Söhnen oder Töchtern ein guter Vater zu sein. Außerdem möchte ich zeigen, wie engagierte Vaterschaft den Vater selbst verändern kann. Nach einer Einführung in das Thema Vatersein möchte ich auf dessen wichtigste Eigenschaft aus Sicht des kindlichen Bedürfnisses nach väterlicher Anerkennung unter den Gesichtspunkten rivalisierender Gefühle, Missachtung und Verlangen eingehen. Dazu werde ich zunächst meinen Patienten Jake vorstellen. Im Anschluss beziehe ich mich auf zwei herausragende Vater-Sohn-Erzählungen der westlichen Mythologie – die Ödipussage (mit seinem Vater Laios) und die biblische Erzählung von Isaak (und Abraham). Nach einer kurzen Positionierung der Vaterschaft in einen historischen und familiären Kontext werde ich schließlich erörtern, was hinreichend gute väterliche Betreuung (good enough fathering) in Bezug auf die Lebensabschnitte sowohl des Kindes als auch des Vaters ausmacht. Dazu zählt auch der reziproke Einfluss von engagierter Vaterschaft auf den Vater selbst über alle Entwicklungsstufen des Lebens hinweg.

Schlüsselwörter: Vater-Kind-Beziehungen, Anerkennung, Rivalität, Entwicklungsstufen, Mythen.

Beitrag: Heribert Blaß, Der Vater als vertrauter Fremder. Zur dichotomen Stellung des Vaters (AKJP 151, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Die kulturellen Wandlungen in den westlichen Gesellschaften der letzten Jahrzehnte haben auch zu einem neuen Verständnis von der Bedeutung und Funktion des Vaters im Leben von Kindern und in der mentalen Repräsentanz bei Erwachsenen geführt. Der Autor setzt sich mit verschiedenen Aspekten dieser Veränderungen auseinander und vertritt die Auffassung, dass aus psychoanalytischer Sicht das vollständige seelische Bild vom Vater eine unvermeidliche Dichotomie von Liebe und Hass aufweist, deren Beachtung auch in der psychoanalytischen Therapie von Bedeutung ist. Ausgehend vom entfalteten triadischen Raum im Seelenleben des Kleinkindes wird die Rolle des Vaters beim Aufbau und beim Erhalt triadischer seelischer Strukturen beschrieben. Zu diesem Zweck werden Ergebnisse der aktuellen entwicklungspsychologischen Forschung, zeitgenössische Perspektiven aus der psychoanalytischen Gendertheorie und eine Neubetrachtung des klassischen Konzepts vom »toten Vater« gegenübergestellt. Ein Augenmerk gilt der kontroversen Frage, welche Bedeutung der Körper des Vaters für die kindliche Entwicklung hat. Der Autor schlägt vor, die gegenläufig libidinisierenden und begrenzenden Aufgaben des Vaters im Begriff der »anti-inzestuösen Position« zu fassen. Die theoretischen Ausführungen werden durch zwei Fallbeispiele illustriert.

Schlüsselwörter: Vater-Kind-Beziehung, Körperbild, Geschlechtsbezogene Entwicklungsunterschiede, Psychosexuelle Entwicklung, anti-inzestuöse Position.

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