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Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie (AKJP) 143, 3/2009
Begleitende analytische Arbeit mit den Eltern
Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie 143
Mit Beiträgen von Rose Ahlheim, Frank Dammasch, Heidemarie Eickmann, AnnaLena Isaksson, Jutta Kahl-Popp, Christiane Lutz, Ruth Schmidt Neven, Lisa Werthmann-Resch
1. Aufl. 2009
168 S., Pb.
19,90 €
vergriffen, keine Neuauflage * Bestellung abgelegt

 

 

 

Inhalt


Vorwort

Jutta Kahl-Popp
Die therapeutische Wirkung der Elternbehandlung

AnnaLena Isaksson
»Im dritten und vierten Glied…«
Gedanken über Elternkontakte in der Psychoanalyse mit Kindern und Jugendlichen

Rose Ahlheim
Über die Bedeutung der Differenz innerhalb der Triade

Christiane Lutz
Elternarbeit unter analytischer Akzentsetzung

Ruth Schmidt Neven
Konsultationen mit Unter-fünf-Jährigen
Wachstums-, Veränderungs- und Entwicklungschancen für Kinder und Eltern

Forum
Frank Dammasch
Stellungnahme zum Forschungsgutachten aus Sicht eines Hochschullehrers der Sozialen Arbeit und analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten

Werkstattbericht
Heidemarie Eickmann
Unbeheimatet?
Fragen zu einer Gegenübertragungsphantasie in der Behandlung eines muslimischen Jungen

Psychoanalyse und Film
Lisa Werthmann-Resch
Ohnmacht der Verständigung
Interpretation zum Film Winterschläfer (Tom Tykwer)

Buchbesprechungen

 

 

 

 
E-Books zu diesem Titel:

Gesamtheft (AKJP 143, E-Journal) Format: pdf
Preis: 18,50 €


Beitrag: Rose Ahlheim, Über die Bedeutung der Differenz innerhalb der Triade (AKJP 143, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Vor dem Hintergrund der gesellschaftstheoretischen Thesen der »Frankfurter Schule« und Alexander Mitscherlichs fragt der Artikel nach dem Verbleib elterlicher Autorität in einer »Geschwistergesellschaft«. Wo Herrschaft nicht fassbar ist, sondern ein anonymes, undurchschaubares Marktgeschehen als Schicksalsmacht erlebt wird, schwindet mit der deutlichen Unterscheidung von »unten« und »oben« auch die Phantasie von Rebellion, also ödipal strukturierte Erfahrung.
Die Anerkennung der Differenzen innerhalb der Triade Vater-Mutter-Kind erleichtert die psychische Strukturbildung und psychosexuelle Identitätsfindung.
Eine Falldarstellung erzählt von dem therapeutischen Prozess, der eine Mutter-Vater-Kind-Familie aus der Illusion von prinzipieller Gleichheit aller Beteiligten (»Dreier-WG«) zu ödipaler Triangulierung, zur Anerkennung des Unterschieds zwischen groß und klein, weiblich und männlich führte und damit dem Kind die Herausbildung und das Durcharbeiten seiner ödipalen Konflikte ermöglichte. Zugleich schwand eine psychosomatische Erkrankung des Kindes.
Die Konfliktthemen des kleinen Mädchens und seine schöpferischen Phantasien bestimmten Tempo und Richtung dieser Entwicklung. Die Darstellung des Therapieverlaufs versucht zu zeigen, wie die Elternarbeit verwoben sein kann in den Gang einer Kinderpsychotherapie und wie Eltern die eigenen ungelösten Kindheitskonflikte gerade der Lebensphase, in der ihr Kind sich befindet, aufgreifen und zu neuen Lösungen führen können, so dass sie die elterliche Position akzeptieren und ausfüllen können.

Schlüsselwörter: Geschwistergesellschaft, Autorität, Differenz, Elternschaft als Entwicklungsprozess, Elternarbeit.

Beitrag: Lisa Werthmann-Resch, Ohnmacht der Verständigung. Interpretation zum Film Winterschläfer (Tom Tykwer) (AKJP 143, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Psychoanalyse und Film

Beitrag: Jutta Kahl-Popp, Die therapeutische Wirkung der Elternbehandlung (AKJP 143, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Psychoanalytische Erkenntnisse sprechen für eine besondere Entwicklungsphase bei Erwachsenen durch Elternschaft. In dieser Entwicklungsphase können, ausgelöst durch »neue« ichidealhafte Vorstellungen der Elternschaft, »alte« überichhafte pathogene Überzeugungen, die ungelösten inneren Konflikten der eigenen Kindheit entstammen, aktiviert und korrigiert werden. Davon ausgehend werden überich- und ichidealhafte Leitvorstellungen von Eltern und Psychotherapeuten und daraus resultierende Übertragungs-Gegenübertragungsdynamiken in der psychotherapeutischen Interaktion vorgestellt und diskutiert. Es wird ein auf die besonderen Entwicklungsbedingungen durch Elternschaft abgestimmtes klinisches Konzept für Eltern-Kind-Behandlungen vorgeschlagen. Dieses Konzept richtet sich an Eltern, die keinen bewussten Psychotherapiewunsch für sich haben, ohne ihre auffälligen Kinder keinen Psychotherapeuten aufsuchen würden, aber Symptome und andere Hinweise auf eine eigene pathogene ungelöste Konfliktdynamik mitbringen. Es wird untersucht, welche therapeutische Wirkung die begleitende Elternbehandlung auf Eltern während einer Kinderanalyse entfalten kann. Dabei wird auf konzeptionelle und klinische Besonderheiten eingegangen und auf die Triangulierungskompetenz des Therapeuten fokussiert. Mit Fallmaterial aus drei Elternbehandlungen wird die therapeutische Wirkung für Eltern illustriert.

Schlüsselwörter: Elternschaft, Über-Ich, Eltern-Kind-Behandlung, Kinderpsychotherapie, unbewusste pathogene Überzeugungen, therapeutische Allianz, Kommunikation unter Schweigepflicht.

Beitrag: Heidemarie Eickmann, Unbeheimatet? Fragen zu einer Gegenübertragungsphantasie in der Behandlung eines muslimischen Jungen (AKJP 143, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
In ihrem Aufsatz »Inconscient et culture: Psychotherapie complementariste«1 beschreibt Saskia von Overbeck Ottino ein Gefühl des »Unbeheimatet-Seins« bei Patienten mit Migrationshintergrund, das sich auch beim Therapeuten einstellen kann. »Es scheint, dass die Frage der kulturellen Differenz, die Zugehörigkeit zu einem anderen und anders konstruiertem Container die psychischen Verarbeitungsmöglichkeiten des Patienten in der Migration behindert. Sie behindert aber auch die Kapazität des Therapeuten, sich mit dem Patienten zu identifizieren, sich empathisch auf ihn einzustellen.« (S. 39) Weiter oben schreibt sie: »In der Fremde geschieht alles wie mit einer abwesenden Mutter oder einer Mutter, die auf die Bedürfnisse des Kindes nicht adäquat reagieren kann.« (S. 38)
Ich möchte im folgenden diese Überlegungen anhand der Darstellung eines Behandlungsausschnittes aufgreifen und damit zur Diskussion beitragen, welche spezifischen Probleme in den Behandlungen von Patienten mit Migrationshintergrund auftreten können.

Beitrag: Frank Dammasch, Stellungnahme zum Forschungsgutachten aus Sicht eines Hochschullehrers der Sozialen Arbeit und analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten (AKJP 143, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Eine Aufgabe des Forschungsgutachtens ist es, die Zugangsvoraussetzungen mit den neuen Studienbedingungen des Bologna-Prozesses zu verbinden. Was bedeutet der Bologna-Prozess für die analytische Psychotherapie?

Beitrag: AnnaLena Isaksson, »Im dritten und vierten Glied…« Gedanken über Elternkontakte in der Psychoanalyse mit Kindern und Jugendlichen (AKJP 143, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Vor einigen Jahren gründete eine Gruppe von Kinder- und Jugendlichenanalytikern in der schwedischen psychoanalytischen Gesellschaft eine Arbeitsgruppe, in der die Arbeit mit Eltern von Kindern diskutiert wurde, welche sich bei einem Kollegen in psychoanalytischer Behandlung befanden. Ziel der Arbeit war, herauszufinden, wie die Erfahrungen aus der analytischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen benutzt werden können, um die unbewussten Mechanismen zu verstehen (und damit zu arbeiten), welche in der Interaktion zwischen Kind und Eltern möglicherweise wesentlich für die Schwierigkeiten des Kindes sind.
Die beeindruckendste Erfahrung war die einer ungewöhnlich starken, negativen Gegenübertragung. Dies führte zu der Vermutung, dass die Gegenübertragung eine Möglichkeit eröffnet, etwas von der Persönlichkeit des Elternteils zu verstehen, die eine Bedeutung für die Konflikte des Kindes haben könnte. Denn im Übertragungs- und Gegenübertragungsgeschehen bildete sich sehr schnell eine starke und bedeutungsvolle Szene.
Der Beitrag schlägt einen Ansatz vor, wie unbewusste Anteile der Eltern auf das Kind übertragen werden und sich in dessen Symptomen ausdrücken.

Schlüsselwörter: Elternarbeit, Übertragung, Gegenübertragung.

Beitrag: Christiane Lutz, Elternarbeit unter analytischer Akzentsetzung (AKJP 143, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Die parallel zu einer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie laufende begleitende Arbeit mit den Eltern erfordert einen feinfühligen und respektvollen Umgang. In ihrem Gewordensein, in ihren zumeist unbewussten Bedürfnissen und Konflikten haben Eltern zwar wesentlich zur Problematik ihrer Kinder beigetragen; sie kommen jedoch aus eigenem Impuls, im Bedürfnis nach Lösung und Veränderung, so dass Bewertungen und Schuldzuweisungen fehl am Platz sind.
Es wird in dem Beitrag versucht, Einblick zu geben in eine Arbeitsweise, die wesentlich vom psychologischen Gedankengut C. G. Jungs geprägt ist. Ein erster Ansatz, Eltern aktiv in die therapeutische Arbeit mit einzubinden, liegt in der Erläuterung der Symbolik des kindlichen Spiels. Weiter wird auf die archetypischen Hilfestellungen von Mythen und Märchen eingegangen, um sich dann speziellen psychischen Störungen zuzuwenden, die unterschiedliche Formen des Umgangs mit den Eltern verlangen.
Schließlich wird anhand der Typologie C. G. Jungs der Versuch unternommen, charakteristische Einstellungsweisen von Eltern zu umreißen. Diese wiederum erfordern eine jeweils unterschiedliche Form der Gesprächsführung, um das Ziel einer Neuorientierung zu erreichen.
Der Beitrag versteht sich als Erfahrungsbericht aus einer jahrzehntelangen Praxis und gewinnt durch viele Fallvignetten Transparenz.

Schlüsselwörter: Respekt in der analytischen Elternarbeit, Symbolik, Archetypen, psychische Störungen, Typologie.

Beitrag: Ruth Schmidt Neven, Konsultationen mit Unter-fünf-Jährigen. Wachstums-, Veränderungs- und Entwicklungschancen für Kinder und Eltern (AKJP 143, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Die Autorin beschreibt einen auf Veränderung zielenden Ansatz zum Verständnis von Problemen der frühen Kindheit und zu deren Bearbeitung. Sie geht von der Annahme aus, dass dauerhafte Ergebnisse klinischer Arbeit in der Mehrzahl nicht allein aus einer Veränderung im Verhalten des Kindes resultieren, sondern auch aus einer veränderten Perspektive der Eltern auf sich selbst und ihre persönliche Geschichte. Die Autorin, eine in Australien praktizierende Kinderpsychotherapeutin, vertritt die These, dass Erwachsene zu dem kritischen Zeitpunkt, an dem sie Eltern werden, »in ihre eigene Kindheit hineinwachsen«. Der Aufsatz beschreibt anhand klinischer Beispiele, dass häufige Probleme der frühen Kindheit, etwa Schlaf- und Ernährungsprobleme, Schwierigkeiten bei der Sauberkeitserziehung sowie Verhaltensauffälligkeiten, als zonale, geographische und Rollenkonfusionen konzeptualisiert werden können, die Licht auf den Interaktionscharakter der Beziehung zwischen kleinen Kindern und ihren Eltern werfen. Der Beitrag reflektiert auch die Implikationen von Trennung, Verlust und Trauma unter dem spezifischen Blickwinkel eines Landes, in dem die eingeborene Bevölkerung und Migranten aus zahlreichen unterschiedlichen Kulturen miteinander leben.

Schlüsselworte: Mutuelle Transformation; zonale, geographische und Rollenkonfusion; Rolle der Väter; Migration, Verlust und Trauma.

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