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Walter Eberlei (Hrsg.)
Grabsteine aus Kinderhand
Kinderarbeit in Steinbrüchen des globalen Südens als politische Herausforderung
1. Auflage 2018
184 S., Paperback Großoktav, 15,5 x 23,5 cm
19,90 €
ISBN 9783955582227

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Deutschland importiert in großem Maße Natursteine aus Ländern, in denen ausbeuterische Kinderarbeit an der Tagesordnung ist, auch in Steinbrüchen. Ein Großteil der Grabsteine auf deutschen Friedhöfen wird aus diesen Natursteinen gefertigt. Kinderarbeit in der Natursteinindustrie ist ausbeuterisch, gesundheitsschädigend, lebensgefährlich; sie wird schon seit vielen Jahren von den Vereinten Nationen zu den besonders geächteten »schlimmsten Formen« von Kinderarbeit gezählt. Kleben also »Schweiß, Blut und Tränen« von Kindern an vielen Grabsteinen in Deutschland?

Journalisten, Menschenrechtler, Aktivisten von Kinderrechtsorganisationen berichten seit über 20 Jahren über schwerste Kinderarbeit in Steinbrüchen des globalen Südens. Zweifellos muss der Kampf gegen Kinderarbeit in den betroffenen Ländern fortgesetzt werden. Entsprechende Ansätze können und müssen durch die internationale Entwicklungszusammenarbeit gestärkt werden.

Aber was kann auf Seiten der Länder getan werden, die Natursteine importieren? Kann die Aufstellung von Grabsteinen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie von Kinderhänden gefertigt wurden, verboten werden? Seit Jahren gibt es Versuche, dies in Deutschland durchzusetzen. Doch Verbote lokaler Friedhofsbetreiber wurden gerichtlich kassiert: Ohne gesetzliche Grundlage sind solche Maßnahmen nicht zulässig. Nun sind die Bundesländer in der Pflicht.

Die SPD/Grüne-Landesregierung Nordrhein-Westfalens beauftragte eine Pilotstudie, durchgeführt durch das Team von Prof. Dr. Walter Eberlei, um diejenigen Länder zu identifizieren, in denen Kinderarbeit in der Natursteinindustrie ein besonderes Problem darstellt. Das Material dieser Studie wird in diesem Buch in gekürzter und aufbereiteter Fassung publiziert und damit einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht.


»Walter Eberlei plädiert dafür, „Kinderarbeit im Naturstein-Sektor politisch (zu) bekämpfen“. (…) Es kommt darauf an, die in der „globalen Ethik“ auferlegte, allgemeinverbindliche und nicht relativierbare Menschenwürde einzufordern und eine globale Verantwortungsethik als Maßstab für individuelles und global-kollektives, anthropologisches Denken und Handeln zu praktizieren. Der Autor formuliert aus den Ergebnissen der Länderstudien Empfehlungen für die deutschen Bundesländer und Kommunen und verweist darauf, dass menschenwürdige Standards nur im Rahmen einer globalen Verantwortung umgesetzt werden können.«
(Dr. Jos Schnurer auf socialnet.de)
 
»Die Debatte ist noch längst nicht abgeschlossen. Das Buch liefert Basisinformationen über die Zustände in den Steinbrüchen der untersuchten Länder und Hinweise zu Bemühungen in deutschen Ländern und Gemeinden. Für Funktionäre, die mit dem Thema befasst sind, eine Pflichtlektüre. Für alle, für die ein Grabstein ansteht, ein wichtiger Denkanstoß.«
(Ralf Leonhard, in: Welt-Sichten)
 
»Warum es so schwierig ist, politisch gegen Kinderarbeit vorzugehen und warum Nichtregierungsorganisationen bislang nur geringe Erfolge zu verzeichnen haben, erklärt Walter Eberlei, ein promovierter Politikwissenschaftler und Referent der Kindernothilfe e.V., in seinem Buch.«
(WUS, World University Service, wusgermany.de)
 
 
 
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