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Helmut Luft
Cervantes - Aufbruch zum modernen Menschen
Eine psychoanalytische Studie
1. Auflage 2018
240 S., Paperback Großoktav, 15,5 x 23,5 cm
29,90 €
ISBN 9783955582319

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Der 400. Todestag von Cervantes gibt Anlass, seine Denk- und Erlebensweise mit der eines modernen Menschen zu vergleichen. Cervantes hat als einer der ersten Autoren individuelles Erleben aus reflektierendem Abstand beschrieben. Sein Beispiel zeigt, wie das Schicksal einer Person sowohl psychisch durch frühe Prägungen als auch durch die Zufälle von Zeitgeist und politischen Wechselfällen bestimmt wird. Deshalb schulden wir Cervantes Dankbarkeit dafür, dass er mit seinen Aufbrüchen und Antworten auf Zeitgeist, Religion und Politik den Fortschritt in die Moderne mit vorbereitet hat.

Cervantes überragende Fähigkeit war, sowohl die Einengungen durch das Lebensmuster wie auch die durch schwerste Traumatisierungen mit seiner Kreativität zu überwinden und befreiende Antworten zu finden. Seine kreativen Aufschwünge in unterschiedlichen Lebensaltern zeigen die Merkmale der typischen Lebens- und Reifungsphasen, die jeder Mensch durchläuft.

Seine Meisterschaft kam trotz großer Widerstände sogar noch, ja gerade erst im hohen Alter zur Vollendung. Er fand kreative Antworten auf körperlichen Verfall und bevorstehenden Tod. Wie er das gemacht hat, sollte in unserer Zeit der rapide steigenden Langlebigkeit von hohem Interesse sein und nützliche Hinweise geben. Denn im letzten halben Jahrtausend sind die psychischen Probleme jeder Lebensphase, die inneren und äußeren Bedingungen für die persönlichen Schicksale und auch die Ansätze, ihnen mit menschlichen Antworten zu begegnen, offenbar gleichgeblieben.


»Helmut Luft, Nervenarzt und Psychoanalytiker, ist es in überaus umfassender und zugleich tiefgründiger Weise gelungen ›Cervantes‹ zu seinem 400. Todestag den ›Aufbruch zum modernen Menschen‹ und dessen Resilienz durch die Doppelfiguration ›Don Quijote & Sancho Pansa‹ psychosozial auszuloten. Dabei spiegelt der Autor reflektierend im analytischen Doppelvergleich Cervantes mit Shakespeare und verwebt diesen kongenial mit dem zeit- und nachgeschichtlichem Umfeld.«
(M. und W. Prankl, Kultur-Punkt)
 
»Erst als er über fünfzig Jahre alt war, kam der literarische Erfolg mit Don Quijote. Der Psychiater Luft zählt ihn zu den berühmten Menschen, die erst im hohen Alter Kreativität entwickeln. Er plädiert dafür, das Alter nicht nur als Defizitmodell, sondern als Chance zu sehen.«
(Kerstin Klamroth, in: Frankfurter Rundschau)
 
»Der Hauptwert des Buches liegt darin, dass der Verfasser nicht nur die Werke von Cervantes ausführlich vorstellt, sondern sie dann jeweils zusammenfassend unter verschiedenen Aspekten glaubhaft kommentiert. Das Buch erfreut durch flüssige, nicht von Fachjargon getrübte Sprache.«
(Rudolf Kerscher, in: Hispanorama)
 
 
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