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Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie (AKJP) 138, 2/2008
Theorien und klinische Praxis
Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie 138
Mit Beiträgen von Arne Burchartz, Antonino Ferro, Antonia Grimalt, Fakhri Khalik, Annette Kuptz-Klimpel, Ellen Lang-Langer, Hans-Werner Saloga, Lisa Werthmann-Resch
1. Aufl. 2008
168 S., Pb.
19,90 €
vergriffen, keine Neuauflage * Bestellung abgelegt

 

 

Inhalt


Vorwort

Antònia Grimalt
Umkehrung der Perspektive, statische Spaltung, Zeit → Zeitlosigkeit

Antonino Ferro
Folgt die Analyse von Kindern eigenen Gesetzmäßigkeiten?

Arne Buchartz
Verwöhnung
Eine psychoanalytische Annäherung

Annette Kuptz-Klimpel
Gesellschaftsspiele und ihre Symbolik im Licht der Analytischen Psychologie

Werkstattberichte

Ellen Lang-Langer
Warum eine Behandlung lange dauert

Hans-Werner Saloga
»... zu Krebse erzogen worden...«
Krebs – Psyche oder Soma? Querfragen

Forum
Fakhri Khalik
Hilfe zur Selbsthilfe
Das Ausbildungsprojekt der Organisation Children of Baghdad

Film und Psychoanalyse
Lisa Werthmann-Resch
Wenn das mütterliche Objekt verschwindet: Trennungsprozesse in der Pubertät
Psychoanalytische Filminterpretationen am Beispiel von Harold and Maude, Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa und Whale Rider

Buchbesprechungen



Abstracts


Antònia Grimalt
Umkehrung der Perspektive, statische Spaltung, Zeit → Zeitlosigkeit

Die Autorin untersucht die Folgen nicht-mentalisierter emotional-sensorischer Zustände in der frühen Entwicklung. Sie können nicht in eine Symbolisierung transformiert werden und fi nden in der Analyse meist Eingang in schwer zu verbalisierende sensorische Wahrnehmungen und eine Gefühlsleere seitens des Analytikers. In der Begrifflichkeit Bions beschreibt die Autorin die Abwehrorganisation gegen die damit verbundenen panischen, katastrophischen Ängste: Die »Nicht-Emotion«, die aus der Empfindung »Kein Ding« resultieren kann, führt zu einer statischen Spaltung, in der auch die Zeit gleichsam eingefroren und die Perspektive zwischen Patient und Analytiker umgekehrt wird. Weiter untersucht die Autorin die Funktion des »binokularen Sehens« bzw. das Festhalten am »monokularen Sehen« im Rahmen der pathologischen Abwehrorganisation. Wie sich diese psychischen Funktionsweisen in Übertragung und Gegenübertragung konstellieren, schildert sie anhand dreier Fallskizzen. Abschließend betont sie die Notwendigkeit, die in der Gegenübertragung auftauchenden Gefühle von Leere, Unverbundenheit und Distanziertheit lange genug in sich selbst zu containen und nicht vorschnell durch Bedeutungszuschreibungen zu füllen.


Antonino Ferro
Folgt die Analyse von Kindern eigenen Gesetzmäßigkeiten?

Antonino Ferro erläutert in diesem Beitrag seine These, dass für die Psychoanalyse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die gleichen Gesetzmäßigkeiten bestehen. Das Ziel der Analyse besteht für ihn nicht so sehr in der Rekonstruktion von Inhalten als vielmehr in der Entwicklung jener Instrumente, die für das Denken und Bewahren von Emotionen unabdingbar sind. Daraus ergibt sich, dass es keinen Unterschied zwischen Kinder- und Erwachsenenanalyse geben kann. Sein stark von Bion beeinflusstes theoretisches Modell des psychischen Funktionierens wird in der Folge dargestellt. Drei Kinderbehandlungen illustrieren seine theoretischen Ausführungen.


Arne Buchartz
Verwöhnung
Eine psychoanalytische Annäherung

Dieser Beitrag unternimmt den Versuch, das Phänomen der Verwöhnung psychoanalytisch zu verstehen. Ausgehend von Beispielen aus Literatur, Bildender Kunst und Mythologie sowie anhand eines Fallbeispiels betrachtet der Autor die »Verwöhnung« und ihre intra- und interpsychischen Folgen unter Aspekten der Triebpsychologie, der Objektbeziehungstheorie und verschiedener Konzeptionen des Selbst und seiner Entwicklung. Überlegungen zur Elterlichkeit im Rahmen gesellschaftlicher Entwicklungen schließen sich an.


Annette Kuptz-Klimpel
Gesellschaftsspiele und ihre Symbolik im Licht der Analytischen Psychologie

Im Aufsatz wird eine Jugendlichenpsychotherapie dargestellt unter besonderer Berücksichtigung dynamischer Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse. Mittel der Behandlung ist der Umgang mit der Symbolik anhand ausgewählter Gesellschaftsspiele. Da diese Spiele in der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie häufig als wenig konstruktiv eingeschätzt werden, soll ein besonderer Akzent auf entwicklungsfördernde Aspekte der Gesellschaftsspiele gelegt werden. In einer einführenden Betrachtung werden Einsatz und Symbolik von Gesellschaftsspielen in der psychotherapeutischen Arbeit am bekannten »Mensch-ärgere-Dich nicht« aufgezeigt. Nachfolgend wird der Behandlungsverlauf der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie eines Jugendlichen in der Frühadoleszenz in einem Fallbeispiel dargestellt im Spiegel dreier populärer Gesellschaftsspiele »Malefiz/Barricade«, »Monopoly« und »Siedler von Catan«.

 

 

 
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