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Éva Hédervári-Heller (Hrsg.)
Eingewöhnung und Bindung
Psychoanalytische und bindungstheoretische Grundlagen für gelungene Eingewöhnungsprozesse in Kindertageseinrichtungen
Mit Beiträgen von Filipe Martins Antunes, Annette Dreier, Éva Hédervári-Heller, Melanie Eckert, Lars Kuchinke, Andrea Will, Tullia Wittmann
1. Aufl. 2019
172 S., 15,5 x 23,5 cm, Pb. Großoktav
19,90 €
ISBN 9783955582661

Lieferbar

Der Übergang aus der Familie in die Kindertagesbetreuung bedeutet für Kinder eine besondere Herausforderung. Die neue Umgebung, fremde Erwachsene und Kinder sowie ein veränderter Tagesablauf erzeugen für junge Kinder meist Stress. Hinzu kommt die stundenweise Trennung von der Mutter oder vom Vater. Diese emotionalen Belastungen können auf ein Minimum reduziert werden, wenn das Kind zu einer Bezugspädagog*in in der Kindertageseinrichtung Vertrauen entwickelt und sich zunehmend in Abwesenheit der Eltern wohl fühlt. Die Gestaltung der Eingewöhnungssituation mit Berücksichtigung des Grundbedürfnisses des Kindes nach Bindung ist deshalb von besonderer Bedeutung.  
Das Buch erläutert die Praxis der Eingewöhnung und ist auch für die Kindheitsforschung und die Ausbildung von Erzieher*innen und Pädagog*innen von großem Interesse.
Das seit Jahrzehnten angewandte »Berliner Eingewöhnungsmodell« liefert konkrete Leitlinien für die Praxis, wie der Übergang aus der Familie in die Kita für alle Beteiligte ohne oder mit nur sehr geringem Stress gelingen kann.
Es werden neueste Forschungsergebnisse aus einer in Berliner Kindertagesstätten durchgeführten Untersuchung zur Eingewöhnung von Kindern und zur Qualität der Pädagog*innen-Kind-Bindung zusammengestellt und die für die Praxis relevanten Erkenntnisse präsentiert. Dabei spielen bindungstheoretische Konzepte und psychoanalytische Modelle, wie zum Beispiel eine selbstreflektierende Haltung seitens der Pädagog*innen und die Beachtung von eigenen psychischen Prozessen, eine wichtige Rolle. Auch ganz praktische Beispiele zeigen auf, wie ein sanfter Übergang für Kinder gelingen kann.


»Das Buch vermittelt zum einen bedeutsame, praxisrelevante Grundlagenkenntnisse zur Eingewöhnungsthematik im Rahmen der Kita-Praxis mit Bezug zum Berliner Eingewöhnungsmodell. Darüber hinaus liefert es durch das skizzierte Forschungsprojekt den Nachweis für die Wirksamkeit des Berliner Modells. Schließlich stellt es auch für forschungsinteressierte Laien nachvollziehbare Informationen zur durchgeführten Studie zur Verfügung. Man kann daher dem Buch nur wünschen, dass es nicht nur im Kontext der Fachkräfteausbildung im Bereich der Elementarpädagogik verwendet werden wird, sondern auch in der Kita-Praxis Einzug halten wird.«

(Rüdiger Kißgen, in: Frühförderung interdisziplinär)

 

»Bemerkenswert ist, dass sich die beiden Autorinnen des Einführungskapitels, in dem die theoretischen Grundlagen erörtert werden (E. Hédervári-Heller und A. Dreier), an den neusten Befunden und Diskussionen um die Bindungstheorie orientieren und damit die Begründung für das Berliner Eingewöhnungsmodell aktualisieren. Missverständliche oder nicht mehr zutreffende frühere Annahmen werden benannt, die heute nötige Sorgfalt im Umgang mit der Bestimmung von Bindungsqualitäten und mit klinischen Konzepten wird hervorgehoben. Dies macht die Lektüre auch für Fachleute sehr anregend, denen die wichtigsten Aussagen der Bindungsforschung seit langem vertraut sind.«

(Fernanda Pedrina, in: Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie)

 

»Die in dem Buch ausführlich und gut verständlich dargestellten Ergebnisse machen deutlich, dass eine bindungstheoretisch orientierte Eingewöhnungspraxis die Bindungssicherheit und das Wohlbefinden junger Kinder erhöht und Trennungsangst und Trennungsschmerz minimiert.«

(Jörg Maywald, in: frühe Kindheit)

 
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