Nach jahrzehntelangen Vorarbeiten legt Moser eine anspruchsvolle Theorie der Abwehrprozesse vor: Abwehren sind Prozeduren einer mentalen Organisation, die auf regulierenden Modi beruhen und durch affektive und kognitive Informationen vernetzt sind. Sie haben zweierlei Funktionen: Sie generieren konfliktfreie Zustände und sichern zugleich vor Veränderungen, die unklare Verhältnisse erzeugen.
Die von Moser entwickelte Regulierungstheorie paralleler Prozesse, setzt in erstaunlicher Weise direkt das Denken des Psychoanalytikers in eine moderne Theorie psychischer Störungen um. Die Unterscheidung von repräsentationalen, situativen und wahnhaften Niveaus der Regulierung erlaubt, auch frühe Störungen, Borderlinesyndrome, Depressionen und psychotische Zustände einzuordnen und zu verstehen.
Aus dem Inhaltsverzeichnis:
I. Die Abwehrprozesse in repräsentationalen und situationalen mentalen Organisationen
1. Spotlights zur Geschichte der Abwehrtheorien
2. Die mentale, affektiv-kognitive Organisation. Module,Mikrowelten, parallel processing
3. Wünsche
4. Modul Planner
5. Präventive Abwehrprozesse, Reaktivierungsabwehr
6. Verdrängung
7. Modul Rule (Überich-Regeln)
8. Modul Transformation
9. Modul Selbststabilisation
10. Modul Selbstreorganisation
11. Modul Antizipation
12. Modul Relation
13. Phantasie, Objektwechsel, interpersonale Abwehr
14. Repräsentationales und situationales Niveaun defensiver Strategien
15. Merkmale der situationstheoretischen Phase der Regulierung
16. Wunsch und Angst in der situationalen Organisation
17. Affektregulierung
18. Zur Dynamik der Hoffnung
19. Object relation embedded defenses
20. Abwehr der Zustandsaffekte
21. Reduktion des emotionalen involvement. Prozeduren der Desaffektualisierung
22. Gegenkontrollprozesse, Restabilisierungsversuche
23. Embodied Simulation. Das Beispiel der adhäsiven Identifizierung
24. Sicherheitsregulierung und primäres Affektsystem, zwei Arten von self stability defenses
25. Self positional defenses
26. Virtualisierung der Mikrowelt: Wahn
27. Traumatische Situation, dissoziative Zustände. Ein Nachtrag
28. Depression. Ein zweiter Nachtrag
II. Kommentare und Exkursionen zu ausgewählten Themen
1. Kognitive und affektive Information. information processing perspective
2. Verschiedene Zustände der affektiven Information
3. Wunsch, Trieb, Motivation
4. Abwehr der Aggression? Aggression als Abwehr?
5. Konsequenzen für prozessorientierte psychodynamische Diagnostik
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