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Renate Hebauf
Du wirst nach Amerika gehen
Flucht und Rettung unbegleiteter jüdischer Kinder aus Fankfurt am Main in die USA zwischen 1934 und 1945
1. Aufl. 2022
384 S., 24 x 17 cm, Pb. Großoktav
29,90 €
ISBN 9783955583187

Lieferbar

Das Buch erzählt die bislang ungeschriebene Geschichte von jüdischen Kindern, die zwischen 1934 und 1945 getrennt von ihren Eltern mit Kinder­verschickungen aus Frankfurt am Main in die USA gerettet werden konnten. Anhand von zahlreichen Biografien schildert Renate Hebauf exemplarisch die oft tragische Ausreise von Kindern aus Deutschland, die ihre Eltern meist nicht wiedersahen.
Vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse verfolgt sie deren ­unterschiedliche Fluchtwege, Zwischenstationen und ­individuelle Rettungsgeschichten. Auch politische und gesellschaftliche Zusammenhänge sowie die Bemühungen und Schwierigkeiten der Hilfsorganisationen werden in dem Buch thematisiert. Dabei kommen zahlreiche ehemalige Kinderflüchtlinge selbst zu Wort sowie auch einzelne
ihrer Nachkommen. Mit Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal nimmt das Buch außerdem Länder in den Blick, die für viele Kinder zu wichtigen, teils jahrelangen Zwischen­stationen wurden.


»Das Buch Du wirst nach Amerika gehen widmet sich einem Kapitel der Verfolgung jüdischer Familien in der Nazizeit, das unter dem Grauen des Holocaust oft zu oberflächlich gesehen wird. Wie der Untertitel sagt, behandelt es die Flucht und Rettung unbegleiteter jüdischer Kinder aus Frankfurt. Aber mit den Lebensläufen von über 50 Kindern, beginnend in der behüteten, familiären Umgebung und endend bei den betagten, ehemaligen Kindern in den USA, entrollt sich mit den dramatischen Fluchtwegen dieser Kinder die ganze Zeitgeschichte. Der Begriff ›Rettung‹ wird in seiner Zwiespältigkeit relativiert. In dieser Konsequenz wurde das Schicksal der auf die Flucht geschickten Kinder noch nicht betrachtet. Die Dichte der Beschreibungen beeindruckt. (...) Sorgfältig recherchiert und geschrieben, erschließt sich die ganze Dramatik der einzelnen Kinderschicksale. Fragen, die aufkommen könnten, werde bedacht – neben den inhaltlichen auch formale, von Abkürzungen, über die Kurzbiografien, um nochmal nachzulesen, bis zu Aufzählung der Quellen und Recherchen.«

(Bärbel Lutz-Saal, faustkultur.de)

 
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