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Dieter Bürgin
Gilgamesch - eine verlorene Illusion?
Psychoanalytische und anthropologische Betrachtungen
1. Aufl. 2019
244 S., 15,5 x 23,5 cm, Pb. Großoktav
29,90 €
ISBN 9783955582616

Lieferbar

Bürgin geht es um die Bedeutung eines der ersten schriftlich überlieferten Narrative der Menschheit: Was sagt uns das Gilgamesch-Epos über das bewusste und unbewusste Erleben, über die soziokulturellen Zusammenhänge und Beziehungsstrukturen jener Menschen im Vergleich zu heute? Dieter Bürgin beantwortet die Frage auf einfühlsam-spannende Weise und lässt uns teilhaben an seiner intensiven Durchdringung eines fast 5.000 Jahre alten Mythos und seiner Bedeutung für das 21. Jahrhundert.

Mythen lassen sich viele Bedeutungen zuordnen. Oft geht es um Kämpfe gegen übermächtige Gegner, die Suche nach Unsterblichkeit oder ewiger Jugend oder auch um Reisen in die Unterwelt. Die entsprechenden Helden sind tapfer. Ihre Geburt ist meist wundersam, häufig stammen sie von einer göttlichen Mutter oder einem göttlichen Vater ab.
Das Gilgamesch-Epos ist in akkadischer Sprache aus altbabylonischer Zeit in mehreren Fragmenten überliefert. Voraus ging eine Reihe von Gilgamesch-Erzählungen in sumerischer Sprache. Als Hauptinhalt kann die Nutzlosigkeit der Suche nach physischer Unsterblichkeit bzw. das Problem des Lebens angesichts der eigenen Sterblichkeit benannt werden.
Gilgameschs Geschichte ist die Geschichte einer psychischen Entwicklung. Das Epos hatte einen pädagogischen Wert, da es, erzählt oder vorgelesen, kurzzeitige Identifizierungen der Zuhörenden mit den Personen des Epos ermöglichte. Solche Mythen haben aber auch ein therapeutisches Potenzial, denn sie sind der mächtige, kreative, die Lebensführung erleichternde und Werte vermittelnde Ausdruck menschlicher Erfahrungen und Sehnsüchte.


»Dabei entbirgt sich das bewusste und unbewusste Erleben auf der Suche nach Unsterblichkeit und ewiger Jugend oder auch um Reisen in die Unterwelt. Laut Bürgin wird die Nutzlosigkeit auf der Suche nach Unsterblichkeit klar, angesichts der eigenen Sterblichkeit. Eine außerordentlich tiefgründige Studie.«
(M. und W. Prankl, auf: kultur-punkt.ch)
 
»Bürgin bewegt sich mit seinen Ausführungen kenntnisreich und differenziert vorwiegend im Rahmen psychoanalytischer Vorstellungen. Dabei handelt es sich bei seinem Text nicht um eine strikt systematische Untersuchung. Die Vielfalt der aufgegriffenen Aspekte und der assoziative Umgang mit dem Text im Bezug auf die unterschiedlichen Erzählstränge sowie die daraus entwickelten Gedanken geben dem Buch einen ausgesprochen persönlichen Charakter. Bürgin lädt den Leser ein, seinen ›Betrachtungen‹ zu folgen – mit Gewinn.«
(Helga Kremp-Ottenheym, in: Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse)
 
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