Detailansicht

 

Kurt Grünberg, Wolfgang Leuschner, Initiative 9. November (Hrsg.)
Populismus, Paranoia, Pogrom. Affekterbschaften des Nationalsozialismus
Mit Beiträgen von Dietmar Becker, Regina Becker-Schmidt, Iris Bergmiller-Fellmeth, Joachim Brenner, Katrin Marleen Einert, Hajo Funke, Thomas Gebauer, Kurt Grünberg, Benjamin Hirsch, Wolfgang Leuschner, Elisabeth Leuschner-Gafga, Jan Lohl, Edgar Sarton-Saretzki, Tom Uhlig
1. Aufl. 2017
184 S., Pb. Großoktav
19,90 €
ISBN 9783955582005

Lieferbar

Der Populismus von rechts hat in den letzten Jahren immer mehr Zulauf bekommen. Dabei werden intergenerationelle Affekterbschaften aus der Nazizeit in neuer Form wieder lebendig und kollektiv in Szene gesetzt. Diesen historischen Quellen extremistischer Gewalt in der Gegenwart gehen die Beiträge des Buches nach. Dabei stehen die psychischen und sozialpsychologischen Prozesse und Mechanismen und auch die verwendeten medialen Techniken im Mittelpunkt der Betrachtung.
Die Autorinnen und Autoren analysieren die propagandistischen Mechanismen von Akteuren der AfD, von Pegida und neonazistischen Gruppen wie HoGeSa. Sie stellen dar, auf welche Weise sich Täterinnen und Täter im Zusammenspiel mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Institutionen zu Gewaltkollektiven zusammenschließen. Das Buch liefert sozialpsychologische Klärungen im Feld von Politik und Psyche, die uns alle betreffen und unsere demokratische Haltung herausfordern.

 

Kurt Grünberg
Etwas mehr als eine Einleitung

Benjamin Hirsch
Die Zerstörung der Synagoge in der Friedberger Anlage

Edgar Sarton-Saretzki
Unbequeme Betrachtungen zum 9. November 1938 in Frankfurt am Main

Hajo Funke
Paranoia und Politik

Joachim Brenner
Antiziganismus – der Rassismus gegen Roma und Sinti

Katrin Marleen Einert
Der Luzifer-Effekt

Iris Bergmiller-Fellmeth
In der Schule der Gottlosigkeit. Aleksandar Tišmas Erzählung über Gewalt und Folter

Dietmar Becker
Bann und Befehl

Wolfgang Leuschner
Verfolgungswahn, Zerstören und Totschlagen – zur Psycho- und Soziogenese rechter Gewalt

Regina Becker-Schmidt
Von denen, die ausziehen, Schrecken zu verbreiten und Gewalt auszuüben. Friedhofsschändungen als fortwährender Antisemitismus

Dietmar Becker
Vorindividuelle Gedächtnisbestände. Die Wiederkehr von Abgesunkenem und dessen Anteil an Zerstörung und Pogrom

Jan Lohl
»Für die Zukunft unseres Volkes (…) bekämpfen.« Zur psychoanalytischen Sozialpsychologie rechtspopulistischer Propaganda

Tom David Uhlig
Abgründe der Aufklärung. Über Verschwörungstheorien als antisemitisches Zerrbild der Ideologiekritik

Thomas Gebauer
Was tun?

Elisabeth Leuschner-Gafga
Zur Geschichte der Initiative 9. November

 

»Wenn der Rezensent am Folgetag der Bundestagswahlen 2017 über die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen nachdenkt, die sich z. B. durch den Einzug der rechtsradikalen, populistischen AfD als dritte Kraft in den Bundestag ergeben und nach Erklärungen dafür sucht, findet er eine Fülle von Hinweisen darauf, wie sich ›Affekterbschaften des Nationalsozialismus‹ Hier und Heute in gesellschaftlichen Prozessen zeigen. (…) Für Demokraten und Verteidiger eines freiheitlichen Rechtsstaates können die Beiträge Einsichten, Argumentationen, Diskussionshinweise und Aufforderungscharakter für eine humane Erinnerungskultur und ein demokratisches, gegenwartsbezogenes und zukunftsorientiertes Bewusstsein vermitteln!«
(Dr. Jos Schnurer auf socialnet.de)
 
»Der rechte Populismus hat Konjunktur, wie die Bundestagswahl einmal mehr belegt hat. Das Buch ›Populismus, Paranoia, Pogrom‹ aus dem Verlag Brandes & Apsel kommt da gerade richtig. Es zeigt auf, wie die Erregungsmechanismen aus der Zeit des deutschen Faschismus von den rechten Populisten heute wieder in Szene gesetzt werden.«
(Bruno Rieb für den neuen Landboten, landbote.info)
 
»Zusammenfassend fordert dieses demokratisch initiierte Team dank seines steten ›Entbergen‹ des sich aktuell ausbreitenden Neofaschismus‘ in den Topoi Politik (Wir werden sie jagen …), Psyche (unflätige Ausdrucksformen) und Sozialpathologie (Gewalt gegen den Anderen / den Fremden) zum zivilbürgerlichen Handeln auf. Das tut bitter not und gut für unser demokratisches Bewusst-/Sein.«
(Marga und Walter Prankl auf kultur-punkt.ch)
 
»Wer die latenten Inhalte rechter Propaganda in deren manifestem Wortlaut lesen will, erhält hier einen exzellenten Leitfaden.«
(Caroline Fetscher für den Tagesspiegel)
 
»Die ›Möglichkeitsräume‹ des modernen Faschismus sind zu schließen, damit sich die Hassaffekte ihre Mitglieder nicht immer stärker aufladen und nach todbringender Entladung suchen. Darüber hinaus eine solidarische ›soziale Infrastruktur‹ zu schaffen in der Hassaffekte gebändigt und abgebaut werden, sollte das große gesellschaftliche Ziel sein.«
(Thomas Willms für antifa, VVN-BDA)
 
»Die Autoren erläutern aus soziologischer, sozialpsychologischer und psychologischer Perspektive die Mechanismen, die den neuen Rechtspopulismus ermöglichen und nicht verharmlost werden dürfen. (…) Ein sehr lesenswerter Text.«
(Bern Kuck, in: Deutsches Ärzteblatt PP)
 
»Der Band bietet eine aufschlussreiche Lektüre; sie hilft, die Attraktivität rechtspopulistischer und rechtsextremer Angebote vom individuellen Bedürfnis nach Orientierung, Zugehörigkeit, positivem Selbstwert und der Reduktion von Ambivalenz her zu verstehen.«
(Jahrbuch für Extremismus & Demokratie, Bd. 30)
 
»Der lesenswerte Band zeigt, dass nicht nur die Inhalte, sondern auch die Methoden der Propagierung linker Politik entwicklungsbedürftig sind.«
(Psyche)
 
»Der Sammelband ist ein wichtiger Beitrag, um die aktuelle gesellschaftliche Situation in der BRD – den Rechtsruck in Bevölkerung und Politik – und ihre täglichen Erscheinungsformen zu verstehen. Er macht bewusst, wie ernst die Lage ist und lässt dem Leser keine Möglichkeit, der Frage auszuweichen: ›Was tun?‹«
(Christiane Barabaß, in: informationen, Nr. 88, Zeitschrift des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933-1945)

 

 
 
zum Anfang      zurück