Aus historiographischer Perspektive werden zunächst Handlungsfelder, Handlungsmöglichkeiten und Interaktionen verschiedener Personengruppen im Kontext der NS-Lager analysiert. Im zweiten Teil des Bandes geht es einerseits um die literatur- und geschichtswissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Problematik von Zeugenschaft. Der Blick auf das Konzentrationslager als Ort des Gedenkens und als interdisziplinären Forschungsgegenstand andererseits rückt Repräsentationsformen des Lagersystems und deren Vermittlung in den Vordergrund.
Inhalt
Christoph Kopke
Das KZ als Experimentierfeld. Ernst Günther Schenck und die Plantage in Dachau
Christine Wolters
»Zur ›Belohnung‹ wurde ich der Malaria-Versuchsstation zugeteilt …«
Die Karriere des Dr. Rudolf Brachtel
Tobias Bütow und Franka Bindernagel
Die »Geilenberg-Lager« und die Delegation von Macht.
Zum Handlungsspielraum von Ingenieuren im KZ-System
John Cramer
Die »Gerichtkommission« in Bergen-Belsen: Sozialhygiene oder Kollaboration?
Andreas Mix
Das KL Warschau und der Abriß des Warschauer Ghettos
Andreas Kilian
»… so daß mein Gewissen rein ist und ich am Vorabend meines Todes stolz darauf sein kann«. Handlungsräume im Sonderkommando von Auschwitz
Anette Storeide
Zeugenberichte norwegischer Überlebender des KZ Sachsenhausen
Aurélia Kalisky
Das Lager, der Völkermord und das Unmenschliche. Diskurse des "Unsagbaren" und ihre Widerlegungen in literarischen Zeugnissen der NS-Lager
Thomas Köhler
Rekonstruktion von Lagerrealität des KL Lublin anhand von Zeugenaussagen des »Majdanek-Prozesses«
Klaus Mulley
Negieren oder zentrieren?
Das NS-Lagersystem in der niederösterreichischen Landesgeschichtsschreibung
Martina Gugglberger
»… und hat mir eine Nachricht zukommen lassen.«
Frauen im Widerstand
Alexander Prenninger
Riten des Gedenkens: Befreiungsfeiern in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Christian Gudehus
Methodische Überlegungen zu einer Wirkungsforschung in Gedenkstätten
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