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Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie (AKJP) 131, 3/2006
Zur Bedeutung des Traums
Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie 131
Mit Beiträgen von Heinrich Deserno, Andreas Hamburger, Hans Hopf, Angelika Staehle, Stefan Vetter
1. Aufl. 2006
160 S., Pb.
19,90 €
vergriffen, keine Neuauflage * Bestellung abgelegt

 

Inhalt


Vorwort

Heinrich Deserno
Psychoanalytische Traumtheorie und Traumforschung

Andreas Hamburger
Der Kindertraum als Paradigma der Traumauffassung

Hans Hopf
Träume von Adoleszenten mit unterschiedlicher Struktur in Diagnose und Therapie

Angelika Staehle
Kinderträume – ErwachsenenträumeDer Zusammenhang zwischen Denkvermögen und Träumen

Forum
Stefan Vetter
Das Ich als Verteidigung
Fußnoten zu einigen gesellschaftlichen Wurzeln des sogenannten ADHS

Buchbesprechungen



Abstracts


Heinrich Deserno
Psychoanalytische Traumtheorie und Traumforschung

Nach einem Resümee von Freuds Traummodell als methodischem und theoretischem Fundament der Psychoanalyse folgen ausgewählte Traumauffassungen nach Freud und die Schlussfolgerung, dass der Traum nicht für sich, sondern nur im Zusammenhang mit anderen Aspekten psychischer Realität erfahrbar und erforschbar ist. Von verschiedenen Seiten hat sich eine Anerkennung der Traumforschung als grundlagenwissenschaftlicher Gegenstand etabliert, wobei sowohl die Traumforschung aus der therapeutischen Situation als auch die experimentelle Traum- und Schlafforschung einen festen Platz einnehmen. Als Synopsis der verschiedenen Ansätze wird ein symboltheoretisch fundiertes Modell der psychischen Realität skizziert, das unterschiedliche interdisziplinäre Verknüpfungen der psychoanalytischen Traumforschung und Traumdeutung ermöglicht.



Hans Hopf
Träume von Adoleszenten mit unterschiedlicher Struktur in Diagnose und Therapie

Der Beitrag befasst sich mit drei Bereichen: Im ersten Teil wird kurz die Funktion des Traums in der Kinderpsychoanalyse referiert und auf den stiefmütterlichen Gebrauch in der Vergangenheit eingegangen. Kinder assoziieren weniger als Erwachsene zu ihren Träumen, so dass das freie Spiel eingeführt wurde: Da sich nach psychoanalytischer Auffassung Triebabkömmlinge, Impulse und Wünsche sowie unbewusste Konflikte auch im freien Spiel, in bewussten Phantasien und in Tagträumen erkennen lassen, erübrigte sich eine konsequente Traumanalyse. Mittlerweile wird jedoch nicht mehr ausschließlich mit dem latenten Trauminhalt gearbeitet, so dass fehlende Assoziationen nicht mehr ins Gewicht fallen. Im zweiten Teil wird über höher- und niederstrukturierte Träume berichtet und über den unterschiedlichen Umgang in der Behandlung. Im letzten Teil wird der niederstrukturierte Traum eines Jugendlichen unter verschiedenen Deutungskriterien betrachtet und die so gewonnenen Einsichten und Erkenntnisse für Diagnostik und Therapie werden diskutiert.



Angelika Staehle
Kinderträume – Erwachsenenträume
Der Zusammenhang zwischen Denkvermögen und Träumen

In dieser Arbeit befasse ich mich mit der Funktion des Träumens für das Denken im Kontext der Objektbeziehungen und den Auswirkungen einer fehlenden oder defekten Traumfunktion bei Kindern und Erwachsenen. An detailliertem klinischem Material einer erwachsenen Patientin und eines Kindes möchte ich zeigen, wie mühsam und lange der Prozess bei Patienten mit gestörten Symbolisierungsfähigkeiten ist, bis Traumerzählungen auftauchen, die zeigen, dass emotionale Erfahrungen nun anders verarbeitet werden können. Über lange Phasen geht es darum, den großen und kleinen Patienten als »Container« zur Verfügung zu stehen und ihre nicht differenzierten, panikauslösenden, rohen Empfindungen in bildhaften Beschreibungen zu erfassen, sie mit ihren Bedürfnissen und Beziehungen zu verbinden, damit sie in der Beziehung emotionale Bedeutung erhalten können.

 

 
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