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Thomas von Freyberg
Sperrgut
Zur Geschichte des Frankfurter Instituts für Sozialforschung zwischen 1969 und 1999
Geleitwort von Oskar Negt
1. Aufl. 2016
612 S., Pb. Großoktav mit Fadenheftung
39,90 €
ISBN 9783955581633

Lieferbar

Die Geschichte des Frankfurter Instituts für Sozial­forschung in den dreißig Jahren nach dem Tod von Theodor W. Adorno wurde bislang noch nicht auf­gearbeitet. Sie ist eine aufregende Geschichte von Debatten und Konflikten, von intellektuellen Kämpfen und Nieder­lagen, von schönen Erfolgen und vom Scheitern; keine Geschichte heroischer Jahre, dennoch eine, aus der es einiges für heute zu lernen und für morgen zu bewahren gilt.
Sperrgut berichtet aus der Perspektive eines Forschers über Arbeitsprozesse und Arbeitsbedingungen kritischer empirischer Forschung, die in Zeiten zunehmender finanzieller Abhängigkeit versuchte, sich Autonomie und Freiheit zu bewahren, die sich bemühte, empirische Einzel­forschung mit der Arbeit an der Kritischen Theorie kapitalistischer Gesellschaft zu vermitteln und die sich dabei an dem Interesse gesellschaftlicher Emanzipation und Aufklärung orientierte.
Sperrgut blickt zurück auf zahlreiche Forschungsprojekte. Wo sie gelang, war Forschung so sperrig und unbequem wie der Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse, an dem Forscherinnen und Forscher damals teilhaben wollten.


»frisch und unkompliziert. (…) Keine Geschichte des Instituts für Sozialforschung wird es sich künftig leisten können, diese Arbeit und die 30 Jahre zwischen 1969 und 1999 zu ignorieren. Zu originell und zu wichtig sind die Erfahrungen zur Forschungsorganisation und Forschungsplanung; und zu gewichtig und zu interessant ist der Inhalt der Forschungen, die geleistet worden sind. Bleibt zu hoffen, dass es auch in der Gegenwart Forscher gibt, die sich davon inspirieren lassen.«
(Prof. Dr. Hans-Ernst Schiller auf socialnet)

»Es ist sehr gut, dass diese, wenn auch subjektiv gefärbte, Geschichte nun in Buchform vorliegt. Sie sei allen, die sich für die Tradition der ›Kritischen Theorie‹ interessieren und erst recht jenen, die die Universitäten noch immer für einen irgendwie gearteten Freiraum halten, zur Lektüre empfohlen.«
(Bernd Hüttner, Forum Wissenschaft)

»Erläutert werden dessen Rolle als Ort der studentischen Protestbewegung, die zu Anfang der 1970er-Jahre vorgenommene Neuorientierung hin zur empirischen Sozialforschung und die im Anschluss internen Konflikte (…).«
(Soziale Arbeit)

»Die Perspektive von Freybergs ist interessant: Er verbindet (auto)biographische Introspektion, wissenschaftliche Erfahrungsgeschichte und Mitbestimmungsgeschichte an einem sich dezidiert links verstehenden Institut. Das Besondere dieser Arbeit ist, dass sie einerseits von der Institution ausgeht, andererseits die auch von Açıkgöz beschriebene Konfliktdynamik aufgreift und zwischen den Positionen von Institutsdirektorium und Mitarbeitervertretung deren Spannungen im Institutsrat nachzeichnet. (…) ein autobiographisch fundiertes, urteilsstarkes Buch über drei Dekaden der kritischen Sozialforschung, auf das auch zukünftige Wissenschafts- und Sozialhistoriker der Kritischen Theorie mit Gewinn zurückgreifen können«
(Johannes Platz , in: H-Soz-Kult. Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften)

 
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