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Hermann Schulz
Die Nacht von Dar es Salaam
Roman
literarisches programm 161
1. Aufl. 2014
196 S., 20,7 x 13,5 cm, Frz. Br.
19,90 €
ISBN 9783955580643

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Tanganjika am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Die aufwühlende Geschichte eines Europäers, der lange versucht seinen Idealen zu folgen und gegen den Strom zu schwimmen und sich am Ende, todkrank, sein Scheitern eingestehen muss. Die letzte Nacht in Dar es Salaam vor der Rückkehr in das dem Krieg entgegentreibende Europa wird zu seiner Schicksalsnacht: eine schonungslose Abrechnung mit dem eigenen Leben.
Ein armer, etwas verwahrloster Missionar versucht am Tag vor seiner Schiffsreise zurück nach Europa in den Hotels und britischen Clubs von Dar es Salaam sein Gewehr zu verkaufen. Drei Sack Rohkaffee verlangt er dafür. Ndasenga, der als Zwölfjähriger sein Boy wurde und jetzt kurz vor seiner Lehrerprüfung steht, begleitet den todkranken Mann.
In einem arabischen Restaurant verbringen sie die Nacht. Ndasenga hört in diesen Stunden die Lebensbeichte des Mannes. Da geht es um Besessenheit und Gewalt, letzte Worte einer Sterbenden, die jegliche Bekehrung ablehnte, um einen Totschlag, um die Operation eines Kindes ohne Narkose …
Das Buch wirft vielfältige Lichter auf die Begegnungen zwischen Schwarz und Weiß in einer Zeit, als die Kolonialzeit in Afrika in ihre letzte Phase geht.


»Sein Roman lässt die koloniale Welt mit ihren politischen und theologischen Widersprüchen und ihrer Arroganz lebendig werden.«
(Bettina von Clausewitz, EineWelt, Juni-August 2015)

»Es sind die oft fragwürdigen, menschenverletzenden, demütigenden, auch skurrilen Verhältnisse in der ›Mission‹, wie sie seinerzeit hier und da üblich waren, denen der Verfasser nachspürt, die er aufs Korn nimmt (…) gelingt es Hermann Schulz, brennpunktartig Missions- und Kolonialgeschichte, das Verhältnis zwischen Schwarzen und Weißen sowie missionstheologische Grundsatzfragen in einer leichten, bildhaften Erzählform zu verdichten. (…) mit Mut und Ehrlichkeit, Nähe und Distanz zugleich, wohlwollend und kritisch, das ist jedenfalls großartig! Darüber hinaus wird die Liebe zum afrikanischen Kontinent und seinen Menschen spürbar. Dem Buch ist ein großer LeserInnen-Kreis zu wünschen. Danke für die ehrliche und so persönliche Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit.«
(Johannes Paehl und Arnold Kiel, in Habari, Tanzania-Network)

»großartig erzählte Menschen- und Missionsgeschichte (…) Hermann Schulz erweist sich einmal mehr als zutiefst menschlicher Erzähler. Alle seine Figuren werden unmittelbar plastisch. (…) Ohne Brüche entfaltet sich ein Panorama brüchiger Menschen. (…) Kein bisschen Zucker streut Hermann Schulz hier auf Afrika: Nicht auf die Weißen, nicht auf die Schwarzen. Das umfassende Scheitern des Kolonialisierungsgedankens wird sichtbar wie unter dem Brennglas. (…) Die Nacht von Dar es Salaam fokussiert sich auf wenige Stunden Echt-Zeit und baut parallel ein großes Erinnerungspanorama. Dabei erzählt schulz ganz unaufdringlich. Was da passiert, ist bitter, böse, enttäuschend, erstaunlich, wunderschön – und voller Liebe. (…) Hermann Schulz findet immer wieder ganz seltene Bilder. (…) Das ist große Literatur. Die Nacht von Dar es Salaam gehört zum Besten, was Hermann Schulz bisher geschrieben hat.«
(Stefan Seitz, Wuppertaler Rundschau)

»eng an das Schicksal seines eigenen Vaters angelehnt, die letzte Nacht eines sterbenden Missionars, schonungslos zwischen Abrechnung und Beichte wechselnd (…)«
(Axel Kahrs, Elbe-Jeetzel-Zeitung)

»Eine ungewöhnliche Perspektive: Hier erzählt ein Afrikaner vom Leben eines deutschen Missionars. (…) Der Roman lässt die koloniale Welt mit ihren politischen und theologischen Widersprüchen und ihrer Arroganz lebendig werden. (…) über Mission damals und heute, über Verdienste und Irrtümer und ihre aktuelle Bedeutung.«
(Bettina von Clausewitz, In die Welt für die Welt)
 

 
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