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Jürgen Nowak
Vorwort von Barbara John
Leitkultur und Parallelgesellschaft
Argumente wider einen deutschen Mythos
1. Aufl. 2006
176 S., 20,7 x 14,5 cm, Pb.
14,90 €
ISBN 9783860998311

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Das faktenreiche Buch ist eine politische Streitschrift auf sozialwissenschaftlicher Grundlage und legt den Grundstein für eine neue Politik der Mehrheit in bezug auf die Minderheiten.

Anstelle eines unverbindlichen Nebeneinanders des Multikulturalismus wird eine Interdependenzkultur als Bereicherung auch für die deutsche Mehrheitsgesellschaft analysiert und durch Beispiele illustriert.

Jürgen Nowak setzt sich kritisch mit zwei aktuellen gesellschaftspolitischen Schlagworten in der Diskussion um das Verhältnis zwischen ethnischen Minderheiten und deutscher Mehrheit auseinander: Leitkultur und Parallelgesellschaft. Beide Begriffe werden von konservativen Politikern einseitig nach ethnischen Kriterien interpretiert: Sie entsprechen nicht den sozialhistorischen Entwicklungen und den aktuellen soziologischen Tatsachen.

Die Ausgangsthese des Autors ist: Es gibt kein Problem der Minderheit an sich in der Gesellschaft, sondern es ist auch stets ein Problem der Mehrheit in Bezug auf die Minderheit. Die Bundesrepublik Deutschland ist ein multikulturelles Land, was sich anhand vieler Indikatoren nachweisen lässt.

Das Buch zeigt überzeugend auf, dass die Spaltungen nicht einseitig entlang ethnisch-kultureller Differenzen laufen, sondern dass sie sozial bedingt sind: arm versus reich, gebildet versus nicht-qualifiziert und soziale Segregation.

Als einzige Alternative zur Leitkultur wird die Anerkennung und Durchsetzung der Rechtskultur als zentrales gesellschaftliches Steuerungsinstrument gefordert. Das bedeutet in der Praxis eine Interdependenzpolitik als sich wechselseitig bedingende Rechte und Pflichten von Mehrheit und Minderheit. Das schließt Werte- und Normenkonflikte u. a. in bezug auf religiösen Fundamentalismus, Zwangsheirat, Kopftuch und Ehrenmorde ein.

 
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