In der therapeutischen Arbeit, aber auch in Diagnose, Supervision und Beratung steht die Kunst des psychoanalytischen Fallverstehens im Mittelpunkt. Komplexe psychoanalytische Theorien über die psychische Entwicklung und deren Störungen von Kindern und Jugendlichen werden auf den besonderen Einzelfall angewendet; dabei werden die Prozesse der Übertragung und Gegenübertragung analysiert und genutzt. Ein spezifisch professionelles Setting erlaubt jene psychoanalytische Grundhaltung einer gleichschwebenden Aufmerksamkeit, in der Fallverstehen sich herausbilden und in das Beziehungsgeschehen der Therapie eingebaut werden kann. Wolffs Fallgeschichten führen in eine Welt des psychischen Erlebens von Kindern und Jugendlichen, die zunächst unverständlich erscheinen, jedoch als Geschichten »wie Novellen zu lesen« (Sigmund Freud) sind und so zum Fallverständnis führen.
»Der Band liest sich wie ein Lehrbuch im besten Sinne: Gut strukturiert, in einer klaren, verständlichen Sprache werden anspruchsvolle theoretische Diskurse erläutert, wissenschaftstheoretisch und -historisch verortet. Die Überlegungen sind nie theoretisch abgehoben, sondern durch klinische Beobachtungen aus der kindertherapeutischen Praxis geerdet.« (Marianne Leuzinger-Bohleber)
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