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Psychoanalyse d.Aufmerksamkeit
Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie (AKJP) 153, 1/2012
Psychoanalyse der Aufmerksamkeit
Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie 153
Mit Beiträgen von Peter Ellesat, Bernard Golse, Rolf Haubl, Hans Hopf, Christoph Türcke
1. Aufl. 2012
116 S., Pb.
19,90 €
vergriffen, keine Neuauflage * Bestellung abgelegt

 

 

 

 

Inhalt


Vorwort

Christoph Türcke
Aufmerksamkeitsdefizitkultur

Rolf Haubl
Attention please!
Kognitive und soziale Aufmerksamkeit

Hans Hopf
Psychoanalyse und Aufmerksamkeit
Unaufmerksame Wahrnehmung eines bedeutsamen Phänomens

Bernard Golse
Bewusste Aufmerksamkeit, unbewusste Aufmerksamkeit

Peter Ellesat
ADHS – alles nur genetisch?

Buchbesprechungen

 

 

 

 

 
E-Books zu diesem Titel:

Gesamtheft (AKJP 153, E-Journal) Format: pdf
Preis: 18,50 €


Beitrag: Christoph Türcke, Aufmerksamkeitsdefizitkultur (AKJP 153, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Alle Rituale, Sitten, Grammatiken, Gesetze, Institutionen sind Niederschläge des traumatischen Wiederholungszwangs. Bis zum Beginn der Neuzeit war Wiederholung gleichbedeutend mit tendenzieller Deeskalierung und Beruhigung. Die maschinellen Wiederholungsprozesse, vor allem die von Bildmaschinen, wirken reeskalierend, versetzen das menschliche Sensorium in eine Dauererregung und leiten eine Aufmerksamkeitsdefizitkultur ein, die im Begriff steht, eine der großen mentalen Errungenschaften der Menschheit zurückzunehmen: die Unterscheidung von Wahrnehmung und Vorstellung.

Schlüsselworte: Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsstörungen, Wahrnehmung, Vorstellungsbilder, Wiederholungszwang.

Beitrag: Rolf Haubl, Attention please! Kognitive und soziale Aufmerksamkeit (AKJP 153, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Aufmerksamkeit ist eine wichtige psychische Ressource, über deren soziale, emotionale und sogar ethische Funktion für das menschliche Erleben und Handeln schon seit Langem in der Geschichte diskutiert wird. In der modernen Gesellschaft wird dieses Ressource immer knapper, weshalb der moderne Mensch immer stärkerer Reize bedarf, um aufmerksam zu werden und auf sich aufmerksam zu machen. Das bei Jungen häufig diagnostizierte ADHS lässt sich psychoanalytisch betrachtet als Manifestation eines Mangels an bedürfnisgerechten Befriedigungen verstehen, den sie verzweifelt zu kompensieren suchen, indem sie ihre innere Unruhe nach außen wenden und stören.

Schlüsselwörter: Geschichte, Reizüberflutung, Konzentration, Sozialer Wandel, Aufmerksamkeitsstörung, Narzissmus.

Beitrag: Bernard Golse, Bewusste Aufmerksamkeit, unbewusste Aufmerksamkeit und psychoanalytische Psychopathologie der Hyperaktivität (AKJP 153, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Die Frage nach den Störungen der Aufmerksamkeit wurzelt in der Ontogenese der Aufmerksamkeitsprozesse, welche – wie alle Entwicklungsvorgänge – offensichtlich eine zweifache Verankerung, nämlich einmal eine körperliche (endogene) und eine beziehungsmäßige (interaktive) haben. Die hauptsächliche Schwierigkeit liegt in der Tatsache begründet, dass Aufmerksamkeitsstörungen immer wieder die Frage nach der Abweichung von der Norm aufwerfen. Man sollte sich heute fragen, ob man nur von der Aufmerksamkeit als bewusstem Phänomen sprechen oder ob man möglicherweise eine Hypothese über unbewusste Aufmerksamkeit aufstellen sollte.
Nach einigen allgemeinen Bemerkungen zum Konzept der Hyperaktivität werden wir anschließend bestimmte Überlegungen zur aktuellen Verortung der Hyperaktivität zwischen Neurowissenschaften und Psychoanalyse anstrengen, bevor wir schließlich über eine klinische Veranschaulichung zu der Überzeugung gelangen werden, dass – wie spektakulär auch immer die Fortschritte der Neurowissenschaften sein mögen – wir einer authentischen Psychopathologie der Hyperaktivität und den unbewussten Störungen der Aufmerksamkeit einen zentralen Platz einräumen müssen, von dem allein aus wir in der Lage sind, unsere Entscheidungen und therapeutischen Strategien auf kohärente Weise abzuleiten.
Der Versuch einer epistemologischen Klassifikation verschiedener Modelle von Hyperaktivität wird Gegenstand eines Anhanges am Ende dieses Artikels sein.

Schlüsselwörter: Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität, Wahrnehmung, Diagnostik, Epistemologie.

Beitrag: Hans Hopf, Psychoanalyse und Aufmerksamkeit. Unaufmerksame Wahrnehmung eines bedeutsamen Phänomens (AKJP 153, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Die Psychoanalyse befasst sich kaum mit dem Phänomen »Aufmerksamkeit«, obwohl bei immer mehr Kindern und Jugendlichen Aufmerksamkeitsdefizite mit Methylphenidat behandelt werden. Aufmerksamkeit tritt in vielerlei Verkleidungen auf und ist immer mit unserer gesamten Persönlichkeit, mit Trieben, Phantasien, Wünschen und Ängsten verknüpft.
Sie ist nach Freud eine unparteiische Urteilsfällung und stellt fest, ob eine bestimmte Vorstellung wahr oder falsch ist, also im Einklang mit der Realität steht. Sie überlässt das Feld nicht der Verdrängung, welche einen Teil der auftauchenden Vorstellungen ansonsten als unlusterzeugend ausschließen würde. Damit verhindert sie – im Normalfall – die Flucht aus der Realität. Kinder werden aufmerksam geboren, in den ersten Lebensjahren schaufeln sie Erkenntnisse in sich hinein. Beziehungsstörungen, Vernachlässigungen oder Verwöhnen, begleitet von den Folgen einer »erregten Gesellschaft«, zerstören die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit. Dann entstehen Aufmerksamkeitsdefizite, die jedoch – aus vielerlei Gründen – als Transmitterstörungen deklariert werden. Aufmerksamkeitsdefizite treten oft im Gefolge von narzisstischen Störungen auf, meistens bei Jungen. Das Lustprinzip soll gewahrt werden, grandiose Phantasien bestimmen das Handeln bei gleichzeitigen Ängsten zu versagen: Kränkungen werden mit Wutdurchbrüchen beantwortet. Aufmerksamkeitsstörungen können aber auch in Begleitung von depressiven Störungen auftreten, dann häufiger bei den Mädchen. Hintergründe sind zumeist Antriebshemmungen, Ängste, nicht zu genügen, sowie Rückzugstendenzen.

Schlüsselwörter: Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsstörung, depressive Störung, narzisstische Störung, Bewusstheit.

Beitrag: Peter Ellesat, ADHS – alles nur genetisch? (AKJP 153, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Vielfach wird gegenwärtig propagiert, ADHS sei genetisch bedingt und daher seien in erster Linie medikamentöse und verhaltenstherapeutische Hilfen angezeigt. Schuldgefühle bei den Eltern sollen so vermieden werden, daneben geht es aber auch um finanzielle Interessen und um einen Kampf um die Definitionsmacht unter Berufsgruppen. Die Hirnforschung scheint plausible, plastische Modelle anzubieten, die die Suche nach komplizierten Beziehungszusammenhängen mindestens überflüssig erscheinen lassen. Dabei wird übersehen, dass Erfahrungen sich genetisch niederschlagen und in den neuronalen Netzwerken abbilden. In der vorliegenden Arbeit werden neueste Ergebnisse der Hirnforschung und der Genetik ebenso wie beziehungsdynamische Zusammenhänge referiert und auf ihre Bedeutung für die Arbeit mit ADHS-diagnostizierten Kindern und ihren Eltern diskutiert.

Schlüsselworte: ADHS, Aufmerksamkeit, Hyperaktivität, Neurobiologie, Neuroanatomie.

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