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Analytische Psychologie (AP) 146, 4/2006
Religion, Sex und Gender
Analytische Psychologie 146
Mit Beiträgen von B. Berewinkel, Almut Sh. Bruckstein, Roman Lesmeister, Angelica Löwe, Konstantin Rößler, Elliot R. Wolfson
1. Aufl. 2006
120 S., Pb.
19,90 €
vergriffen, keine Neuauflage * Bestellung abgelegt

 

 

Inhalt


Gustav Bovensiepen
Editorial

Almut Sh. Bruckstein
Vom Verschwinden/Bedecken des weiblichen Geschlecht und Eros im jüngsten Diskurs zur jüdischen Mystik und bei Emmanuel Levinas

Elliot R. Wolfson
Beschneidung, Gottesvision und Textinterpretation
Vom Midrasch-Tropus zum mystischen Symbol

Roman Lesmeister
C. G. Jung und die Kabbala
Anmerkungen zur den Beiträgen von Almut Sh. Bruckstein und Elliot R. Wolfson aus Sicht der Analytischen Psychologie

Angelica Löwe
»Sexualpneumatologie« oder »Eine andere Ordnung der Dinge«
Ein Beitrag zur Bedeutung tantrischer Ritualformen und Jungs Kundalini-Rezeption

Tagungsbericht
B. Berewinkel / K. Rößler
DGAP-Frühjahrstagung in Ludwigsburg, 23.-26. März 2006
Der mediale Mensch – Odyssee in psychischen und virtuellen Welten

Buchbesprechungen



Abstracts


Almut Sh. Bruckstein
Vom Verschwinden/Bedecken des weiblichen Geschlecht und Eros im jüngsten Diskurs zur jüdischen Mystik und bei Emmanuel Levinas

Brucksteins Beitrag konzentriert sich auf das Verschwinden weiblicher Alterität in den androzentrischen Strukturen traditioneller jüdischer Sprachformen. Dabei werden der weibliche Körper und die (weibliche) Tora als analog vorgestellt: Das männliche Eindringen in den weiblichen Körper entspricht der Einschreibung männlicher Interpretation auf den Tafeln der Tora. Auf der Suche nach der Struktur des Erotischen zeigt sie, wie die von Elliot R. Wolfson herausgearbeiteten patriarchalen und androzentrischen Grundfiguren jüdischer mystischer Literatur bis in moderne Texte wie die des französischen Philosophen Emmanuel Levinas hineinsprechen.

Schlüsselwörter: Passivität des Weiblichen, Tora/Shabbat/Geliebte, Elliot R. Wolfson, Emmanuel Levinas.


Elliot R. Wolfson
Beschneidung, Gottesvision und Textinterpretation
Vom Midrasch-Tropus zum mystischen Symbol

Der Beitrag arbeitet die Bedeutung der Beschneidung als einem semantischen Zeichen heraus, welches in jüdischer Mystik einer groß angelegten Dynamik des Offenlegens und Verschleierns von Sinngebungen physisch Ausdruck verleiht. Die Praxis der Offenlegung der Corona tritt dabei in unmittelbare Analogie zur Erforschung eines Textes oder einer Seelenlandschaft. Nur der »Beschnittene« kann »lesen«, nur er erkennt das Offenlegen semantischer Zeichen im eigenen Fleische als Spur abwesender/zukünftiger Berührung oder Verletzung. Die androzentrische Grundstruktur kabbalistischer Symbolstrukturen treten in Wolfsons Beitrag klar in den Vordergrund.

Schlüsselwörter: Beschneidung, Corona, semantisches Zeichen, Offenlegen/Verschleiern, Androzentrik.


Angelica Löwe
»Sexualpneumatologie« oder »Eine andere Ordnung der Dinge«
Ein Beitrag zur Bedeutung tantrischer Ritualformen und Jungs Kundalini-Rezeption

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Jungs Kommentar zum Tantra-Yoga, welchen er im Rahmen eines 1932 gehaltenen Seminars vorlegte. Der erste Teil skizziert die Sexualthematik des Tantrismus, die in Jungs Kommentar nicht einbezogen wird. Der zweite Teil hebt Jungs Tendenz zur Idealisierung eines Aspekts des Tantra-Yoga hervor, nämlich des Kundalini-Yoga-Systems. Vor diesem Hintergrund versucht die vorliegende Arbeit Jungs Interpretationsansatz in den philosophiegeschichtlich bedeutsamen Kontext der Idee des »Edlen Wilden« zu stellen.

Schlüsselwörter: Tantra-Yoga, Sexualität, Shiva-Shakti, Kundalini, der »Edle Wilde«.

 

 

 
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