Detailansicht

 

Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie (KJP) 177, 1/2018
Beziehung, Bindung und Ablösung
Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie 177
Mit Beiträgen von Arne Burchartz, Susanne Hauser, Éva Hédervári-Heller, Carola Hesse-Marx, Judith Lebiger-Vogel, Marianne Leuzinger-Bohleber, Fernanda Pedrina, Constanze Rickmeyer, Catharina Salamander, Viktoria Schmidt-Arnold, Angelika Staehle
1. Auflage 2018
176 S., Pb., 
22,90 €
nur (noch) beim Verlag erhältlich * Bitte bestellen Sie direkt beim Verlag

Inhalt

Vorwort

Arne Burchartz
Weibliche Adoleszente und ihre Väter

Angelika Staehle
»Lernstörungen beim Schulkind durch masochistische Mechanismen« (1932) - Gedanken zu einer frühen kinderanalytischen Arbeit von Edith Jacobson aus heutiger Perspektive

Susanne Hauser
Zur Bedeutung des Blicks für die kindliche Entwicklung

Viktoria Schmidt-Arnold/Catharina Salamander/Susanne Hauser
Die Sehnsucht Lillis nach dem Blick der Mutter - »Schau mich an, sprich mit mir, ich brauche dich, du bist doch meine Mutter, ich bin dein Kind«

Constanze Rickmeyer / Judith Lebiger-Vogel / Marianne Leuzinger-Bohleber
Erschwerte Ablösungsprozesse. Der Eintritt in den Kindergarten am Beispiel eines Mutter-Kind-Paares mit Migrationshintergrund aus dem Projekt ERSTE SCHRITTE

Éva Hédervári-Heller / Fernanda Pedrina (Koordinatorinnen der Projektgruppe) / Peter Kälble / Maria Mögel / Monika Strauss / Peter Steingruber / Rita Steingruber
Neuere diagnostische Ansätze für die frühe Kindheit am Beispiel der Bindungsstörung

Carola Hesse-Marx
Zur Entwicklung eines destruktiven Narzissmus
 
E-Books zu diesem Titel:

Gesamtheft (KJP 177, E-Journal) Format: pdf
Preis: 18,50 €


Beitrag: Arne Burchartz, Weibliche Adoleszente und ihre Väter (KJP 177, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Der Artikel gibt einen kurzen Überblick über weibliche Pubertät und Adoleszenz und die Rolle des Vaters in psychoanalytischen Konzepten. Der Autor untersucht sodann die Funktion des Vaters für seine adoleszente Tochter und illustriert seine Überlegungen mit Fallbeispielen aus Literatur und klinischer Praxis.


Beitrag: Susanne Hauser, Zur Bedeutung des Blicks für die kindliche Entwicklung (KJP 177, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
In diesem Beitrag wird das Blickverhalten im frühen Eltern-Kind-Bezug in den Fokus gerückt und aus unterschiedlichen theoretischen Blickwinkeln beleuchtet. Dabei fließen Aspekte der Entwicklungspsychologie und der Bindungstheorie sowie der psychoanalytischen Theorie der frühen Objektbeziehungen und schließlich der therapeutischen Arbeit in der Babyambulanz bei der Münchner Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse (MAP) ein.

Beitrag: Éva Hédervári-Heller, Fernanda Pedrina (Koordinatorinnen der Projektgruppe); Peter Kälble, Maria Mögel, Monika Strauss, Peter Steingruber, Rita Steingruber, Neuere diagnostische Ansätze für die frühe Kindheit am Beispiel der Bindungsstörung (KJP 177, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Im Rahmen des GAIMH-Projektes (German-Speaking Association for Infant Mental Health) zum »Beschreiben und Erfassen von psychischen und psychosomatischen Störungen im Säuglings- und Kleinkindalter« haben sich Mitglieder der Projektgruppe, bestehend aus einem multidisziplinären Team aus unterschiedlichen psychosozialen Berufsfeldern, in der Zeit von 2013 bis 2015 mit dem Thema »Bindungsstörung« in der frühen Kindheit befasst. Ziel war es, das aktuell inflationär gebrauchte Thema »Bindungsstörung« aus der Perspektive unterschiedlicher Praxisfelder zu diskutieren und unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse Impulse für die Praxis zu setzen. Der Anspruch war nicht, die aktuelle Forschungsliteratur aufzuarbeiten, sondern diagnostische Überlegungen aus der Sicht der Praxis der drei deutschsprachigen Länder der GAIMH anzustellen.

Beitrag: Carola Hesse-Marx, Zur Entwicklung eines destruktiven Narzissmus (KJP 177, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Im vorliegenden Beitrag bezieht sich C. Hesse-Marx auf wesentliche Aspekte des Theorie- und Behandlungskonzepts von G. Benedetti und M. Peciccia, die die Hypothese einer phylogenetischen Koexistenz von symbiotischen und separierenden Selbsttendenzen formulieren, welche sich postnatal im sich entwickelnden Selbst integrieren müssen. Das Misslingen der Integration begründet Benedetti und Peciccia zufolge eine schizophrene/psychotische Entwicklung. Für Hesse-Marx ist die Entstehung eines destruktiven Narzissmus ebenfalls in diesem Misslingen zu sehen. Mit dem aktuellen Thema richtet sie ihren Blick auf die Bedeutung der primären Mütterlichkeit, die mit der einseitigen Fokussierung auf die Bedeutung des Vaters als separierendem Dritten zu sehr in den Hintergrund geraten sei. Mit der Betonung der Bedeutung des mütterlichen Primärobjekts beleuchtet C. Hesse-Marx die Psychodynamik der unbewussten mütterlich-väterlichen Matrix, in der sich jedes kindliche Selbst entwickelt. Anhand einer Fallvignette aus der Behandlung eines 13-jährigen Jungen mit einem destruktiven Narzissmus stellt C. Hesse-Marx psychodynamische Zusammenhänge zur Entwicklung einer schizophrenen Entwicklung her.


Beitrag: Constanze Rickmeyer, Judith Lebiger-Vogel, Marianne Leuzinger-Bohleber, Erschwerte Ablösungsprozesse. Der Eintritt in den Kindergarten am Beispiel eines Mutter-Kind-Paares mit Migrationshintergrund aus dem Projekt ERSTE SCHRITTE (KJP 177, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Ablösungsprozesse können für Kinder mit Migrationshintergrund aufgrund der Verluste, die ihre Eltern oftmals erlebt haben, erschwert werden. Der Übergang in die Fremdbetreuung stellt eine einschneidende Trennungserfahrung dar und ist somit sowohl für Kinder als auch für Eltern eine besondere Herausforderung. Dies zeigt sich bei den Kindern in Form eines Anstiegs des Stresshormons Cortisol auch auf physiologischer Ebene. Während des Übergangs wird nicht nur den ErzieherInnen, sondern auch den Eltern ein hohes Maß an Feinfühligkeit abverlangt, welche sich jedoch als äußerst störanfällig erweist. Anhand eines Fallbeispiels eines Mutter-Kind-Paares aus dem Projekt ERSTE SCHRITTE – ein Integrationsprojekt für Kinder mit Migrationshintergrund – soll gezeigt werden, dass notwendige Ablösungsprozesse und Schritte der kindlichen Autonomieentwicklung, wie der Übergang in die Fremdbetreuung, für Familien mit Migrationshintergrund eine besonders komplexe und schmerzhafte Herausforderung sein können.
Während des Übergangs in den Kindergarten oder eine andere Fremdbetreuungseinrichtung werden die Eltern häufig mit vielfältigen Verlustängsten konfrontiert. Hinzu kommt, dass eine einfühlsame Begleitung des Kindes während des Übergangs und damit verbundene notwendige Ablösungsprozesse durch belastendende Lebensumstände der Familien und/oder vergangene traumatische Erfahrungen der Eltern zusätzlich erschwert werden können. So kann es bei den Eltern durch den Eintritt ihres Kindes in den Kindergarten zu einer Aktualisierung erlebter, noch zu verarbeitender  Trennungserfahrungen und Traumatisierungen kommen. Dabei können möglicherweise regressive Prozesse ausgelöst werden, indem es zu einer Reaktivierung und teilweisen Reinszenierung solcher Erfahrungen kommt. Somit kann der Übergang in die Fremdbetreuung für die Eltern sowie für das Kind zu einer besonderen Belastung werden.


Beitrag: Viktoria Schmid-Arnold, Catharina Salamander, Susanne Hauser, Die Sehnsucht Lillis nach dem Blick der Mutter. »Schau mich an, sprich mit mir, ich brauche dich, du bist doch meine Mutter, ich bin dein Kind.« (KJP 177, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
In diesem Beitrag wird der erste Teil der SKEPT-Behandlung eines zu Therapiebeginn sieben Wochen alten Babys mit seiner Mutter und seinem Vater vorgestellt. Im Fokus der klinischen Arbeit steht die Veränderung des Blickverhaltens als Indikator für den Beginn der Entwicklung von Intimität und Beziehung zwischen Mutter und Kind, dargestellt an misslungenen und gelungenen Szenen der frühen Mutter-Baby- und Vater-Baby-Begegnung. Das »Motherese« als Interaktion zwischen Mutter und Kind kann bei der postpartal depressiven Mutter nicht initiiert werden. Die Therapeutin begleitet das Mutter-Kind-Paar als gutes triangulierendes Objekt, indem sie die angstvollen, unerträglich erscheinenden Zustände in der Mutter aufnimmt und verdaut, sodass das Baby davon nicht permanent überwältigt werden muss, sich Mutter und Baby beruhigen und eine Beziehung entwickeln können. Der Vater begleitet als stabiler Dritter die Annäherung von Mutter und Baby.

Beitrag: Angelika Staehle, »Lernstörungen beim Schulkind durch masochistische Mechanismen« (1932). Gedanken zu einer frühen kinderanalytischen Arbeit von Edith Jacobson aus heutiger Perspektive (KJP 177, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
In diesem Aufsatz wird an Edith Jacobson und ihr Wirken als Kinderanalytikerin im Berlin der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts erinnert. Berühmt ist Edith Jacobson – wie sie sich in den USA umbenannte – durch ihre Arbeiten zur Bedeutung der Identifizierung für den Aufbau des Selbst und die Welt der Objekte auf dem Hintergrund der Ichpsychologie sowie ihre Arbeiten zur Depression. Ihre Berliner Arbeiten, die sich fast ausschließlich mit psychoanalytischen Behandlungen von Kindern befassen, gerieten in Vergessenheit. Berlin war in den Jahren 1920 bis 1928/29 ein Zentrum der Kinderanalyse. Die Kinder- und die Erwachsenenanalyse waren nicht in verschiedenen Ausbildungsgängen getrennt. Jacobsons Aufsatz von 1932 über »Lernstörungen beim Schulkind durch masochistische Mechanismen« wird ausführlich dargestellt und in Beziehung zu aktuellen Konzepten zum Verständnis von Lernstörungen diskutiert. Jacobson, die in diesem Aufsatz vorwiegend triebtheoretisch argumentiert, sieht auf diesem Hintergrund eine misslungene Sublimierung als Ursache der Lernstörungen. Der Begriff der Sublimierung wird theoretisch und im Hinblick auf die kinderanalytische Praxis diskutiert. Dazu werden Freuds Verständnis, Bions Modell der Transformationsprozesse und Winnicotts Konzept eines dritten Erfahrungsbereiches herangezogen. Zum Abschluss vermitteln autobiographische Texte einen berührenden
Eindruck von Edith Jacobson.

zum Anfang      zurück