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Analytische Psychologie (AP) 168, 2/2012
C. G. Jung im historischen Kontext der 1930er Jahre
Analytische Psychologie 168
Mit Beiträgen von Irene Bischof, Marco della Chiesa, Georg Kreis, Ann C. Lammers, Jörg Rasche, Ingrid Riedel, Giovanni Sorge, Stefan Wolf
1. Aufl. 2012
280 S., Pb.
19,90 €
vergriffen, keine Neuauflage * Bestellung abgelegt

 

 

Inhalt


Paul Brutsche / Thomas Fischer / Murray Stein
Gasteditorial

Giovanni Sorge
Jungs Präsidentschaft in der Internationalen Allgemeinen
Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie – Neue Erkenntnisse

Ann C. Lammers
Hoffnung in der Verbannung:
James Kirschs Verteidigung von C. G. Jung, 1934

Georg Kreis
Besichtigung eines Krisenkomplexes
C. G. Jung im historischen Kontext der 1930er Jahre

Jörg Rasche
C. G. Jung in den 1930er Jahren
Nicht idealisieren, aber auch nicht verkleinern

Irene Bischof / Marco della Chiesa
Gespräch mit Ingrid Riedel

Diskussionsforum
Stefan Wolf
Anflüge metaphysischen und anderen Horrors

Buchbesprechungen

 

 

 
E-Books zu diesem Titel:

Gesamtheft (AP 168, E-Journal) Format: pdf
Preis: 18,50 €


Beitrag: Georg Kreis, Besichtigung eines Krisenkomplexes. C. G. Jung im historischen Kontext der 1930er Jahre (AP 168, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Der Beitrag geht von der Frage aus, inwiefern C. G. Jung ein »Kind seiner Zeit« ist, inwiefern also sein Denken von zeittypischen Tendenzen mitbestimmt gewesen ist, wiewohl diese auch von ihm mitgestaltet worden sind. Dabei zeigt sich, dass seine Wirkung auch politisch gewesen ist, obwohl sich Jung selbst als unpolitisch verstehen wollte. In den 1930er Jahren kam es zu einer Kumulation verschiedener Krisen: einer wirtschaftlichen, politischen und einer kulturellen Krise. Zu diesen Krisen gehören die typischen Krisendiskurse, die einerseits alarmistisch die Krise diagnostizieren und andererseits teilweise auch radikale Rezepte zur Krisenbewältigung anpreisen und mit beidem integraler Bestandteil der Krisen sind. Anders als ihre Nachbarländer erwies sich die Schweiz als resistent gegen schädliche Heilmethoden. Ihr Parteien- und Parlamentssystem, zwar ebenfalls als das »System« schlechtgemacht, bewährten sich in der Krise.

Schlüsselwörter: Gesellschaftliche Diskurse, »Volksgesundheit«, Geistige Landesverteidigung, Massenmobilisation, Modernisierung

Beitrag: Jörg Rasche, C. G. Jung in den 1930er Jahren. Nicht idealisieren, aber auch nicht verkleinern (AP 168, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Ausgehend von einer abwägenden Stellungnahme Gershom Scholems wird das Verhalten C. G. Jungs angesichts der sich etablierenden Diktatur des Nationalsozialismus betrachtet. Aspekte dabei sind die ärztlich-therapeutische Haltung Jungs im Berliner Seminar von 1933 und die kollektive psychische Desorientierung im Deutschland der Weimarer Zeit. Deutscher Perfektionismus und die Mythologisierung der Politik, Jungs Verhältnis zum Zionismus und die Problematik der Sprache vor und nach dem Holocaust sind weitere Schwerpunkte. Der Autor kommt zu einer Neubewertung des Verhaltens von C. G. Jung und empfiehlt Schattenprojektionen zu hinterfragen.

Schlüsselwörter: Nationalsozialismus, C. G. Jung, ärztliche Haltung, Mythologisierung, Zionismus

Beitrag: Ann C. Lammers, Hoffnung in der Verbannung: James Kirschs Verteidigung von C. G. Jung (AP 168, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
C. G. Jung geriet durch seine veröffentlichten Aussagen zwischen 1933 und 1934 bei vielen Juden in Europa und in Palästina (Israel) in Verruf. James Kirsch schrieb 1934 in Tel Aviv eine Reihe von Essays und Briefen und verteidigte ihn als einer der ersten deutsch-jüdischen Jung-Anhänger energisch gegen Vorwürfe des Antisemitismus mit dem Argument, Jungs frühe Begegnungen mit Freud habe diesem eine verzerrte »Exil«-Ansicht des Judentums gegeben. Kirsch behauptete, dass Jungs Psychologie, nicht die von Freud, dem modernen Juden Heilung anbiete, dem Juden, der vom Heiligen abgeschnitten sei, das immer durch Träume und andere Mitteilungen aus dem Unbewussten spreche.

Schlüsselwörter: Jung-Kirsch-Briefe, Nationalsozialismus, jüdische Identität, Verbannung (Exil), Entfremdung

Beitrag: Giovanni Sorge, Jungs Präsidentschaft in der IAÄGP – Neue Erkenntnisse (AP 168, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Rolle C. G. Jungs zunächst in der Allgemeinen Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie und dann in der Internationalen Allgemeinen Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie (ab 1934). Auf der Grundlage einiger unveröffentlichter Dokumente konzentriert sich der Autor auf den schwierigen Zeitpunkt, an dem Jung seine Präsidentschaft antrat, und auf seine folgende institutionelle Tätigkeit. In diesem Zusammenhang zeigt eine bisher unveröffentlichte Passage eines Briefes von Jung seine Position im September 1933 angesichts der Gründung einer »gleichgeschalteten« Deutschen Ländergruppe. 1934 wird die AÄGP in die IAÄGP umgewandelt. Im zweiten Teil seines Beitrags beschäftigt sich der Autor mit den von Jung zwischen 1934 und 1938 organisierten Kongressen, um die komplizierten Bedingungen seiner Versuche zu beleuchten, eine internationale Basis für die Entwicklung der Psychotherapie in Europa zu schaffen.

Schlüsselwörter: Geschichte der Psychotherapie, Institutionalisierung, psychologische Interpretation des Nationalsozialismus, Anpassung, Widerstand

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