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Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie (AKJP) 145, 1/2010
Armut, Mangel, Verwöhnung – psychoanalytische Reflektionen
Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie 145
Mit Beiträgen von Arne Burchartz, Dietmar Borowski, Hans Hopf, Thomas Hüller, Cordula Jaletzke, Erika Krejci, Christiane Lutz, Theo von der Marwitz, Helmut Schäberle, Eberhard Windaus
1. Aufl. 2010
148 S., Pb.
19,90 €
vergriffen, keine Neuauflage * Bestellung abgelegt

 

 

 

Inhalt


Vorwort

Arne Burchartz
Mangel und Verwöhnung
Psychische Verarbeitung von Armut

Christiane Lutz
Arme Adoptivkinder

Cordula Jaletzke
»Bist Du reich?« Oder: Wie wird Armut dekliniert?
Ein Erfahrungsbericht

Erika Krejci
Die Rolle von Begrenzungen für die Eröffnung von Entwicklungsräumen

Forum
Eberhard Windaus
Das Leitlinienprogramm der VAKJP

Leitlinien
Dietmar Borowski / Hans Hopf / Thomas Hüller / Theo von der Marwitz / Helmut Schäberle
Psychoanalytische Grundbegriffe
Leitlinie des Arbeitskreises Leitlinien VAKJP

Buchbesprechungen

 

 

 

 
E-Books zu diesem Titel:

Gesamtheft (AKJP 145, E-Journal) Format: pdf
Preis: 18,50 €


Beitrag: Arne Burchartz, Mangel und Verwöhnung. Psychische Verarbeitung von Armut (AKJP 145, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Armut als soziologisches Phänomen ruft spezifische psychische Bewältigungsstrategien hervor. Diskutiert werden Abwehr- und Kompensationsmechanismen vor dem Hintergrund durchgängiger maligner Abhängigkeitserfahrungen, die Auswirkungen von Hilflosigkeitsgefühlen und Hoffnungslosigkeit sowie die Funktion materieller Ersatzbildungen. Der Artikel zeichnet die Entstehung struktureller Beeinträchtigungen wie der Symbolfunktion und einer defizitären inneren Objektwelt nach, welche transgenerational weitergegeben werden. Anhand von Fallbeispielen werden behandlungstechnische Fragestellungen bedacht, sozialpsychologische Überlegungen runden den Beitrag ab.

Schlüsselworte: Armut, Abhängigkeit, Hoffnungslosigkeit, Ich-Entwicklung, Symbolik, Verwöhnung.

Beitrag: Christiane Lutz, Arme Adoptivkinder (AKJP 145, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Thematik »armer« Adoptivkinder. Es geht dabei um den Versuch, traumatische Früherfahrungen, ebenso, wie die Tatsache des Abgegebenseins in ihrer pathogenen Wirksamkeit zu erfassen.
C. G. Jung hat auf die Bedeutung von Märchen als Mittel, archetypische Gesetzmäßigkeiten zu verstehen und therapeutisch zu nutzen, hingewiesen. Anhand des Märchens von Rapunzel wird in einer Parallele zum Schicksal eines Adoptivkindes verdeutlicht, wie negativ prägend infantile Eltern in ihrer fehlenden Verantwortungshaltung schon für das ungeborene Kind sind. Weiter wird auf das Trauma des Abgegebenseins eingegangen, das trotz einer liebevollen Betreuung in der Adoptivsituation negativ wirksam bleibt. Schließlich zeigt das Märchen, wie frühe Mangelerfahrungen über eine vorzeitige Sexualität agiert und trotzdem nicht aufgelöst werden.
In einem zweiten Teil werden praktische Beispiele aus dem therapeutischen Alltag mit Adoptivkindern dargestellt. Lösungsversuche von Loyalitätskonflikten in der Konfrontation mit leiblichen und Adoptiveltern stehen neben Überlegungen zur Funktion eines Adoptivkindes im familiären Beziehungsgeflecht. Schließlich wird der Umgang mit dem Symbol in der Bearbeitung von traumatischen Früherfahrungen gewürdigt, wie er sich beispielhaft in einer gruppentherapeutischen Behandlung von Adoptivkindern zeigt: Kreative Selbstheilungskräfte im Zusammenklang mit feinfühliger Wahrnehmung ermöglichen den sicheren Aufbau einer eigenen Identität.

Schlüsselwörter: Adoptivkinder, Trauma, Archetyp, Loyalitätskonflikte, Identität.

Beitrag: Cordula Jaletzke, »Bist Du reich?« Oder: Wie wird Armut dekliniert? Ein Erfahrungsbericht (AKJP 145, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Das Thema »Armut«, besonders das der Kinderarmut ist seit Jahren in der Bundesrepublik Deutschland ein Dauerbrenner. Jeder weiß hierzu etwas zu sagen. Auf die eine oder andere Weise sind wir alle mit dem Thema beschäftigt, und in den Nachrichten können wir täglich verfolgen, wie nicht nur die Sozialpolitiker routiniert die Meldungen von der Armutsfalle »verwalten«. Im folgenden werde ich nach einer kurzen Zusammenfassung des sozialen Alltags in einem sozialen Brennpunkt Berlins, dem Bezirk Neukölln, von meiner psychoanalytischen Arbeit mit Kindern berichten, die in materiell und emotional ärmlichen Verhältnissen leben und aufwachsen. Ausgehend von mehreren Kasuistiken werden Schwierigkeiten mit Gegenübertragungsgefühlen beschrieben, die im Umgang mit sozial armen Kindern entstehen können. Im letzten Drittel des Aufsatzes werden Überlegungen hinsichtlich der temporären Einbeziehung von Lehrerinnen und Erzieherinnen in die begleitende Elternarbeit erörtert.

Schlüsselwörter: Armut, Kinderarmut, Gegenübertragungsgefühle, Elternarbeit.

Beitrag: Eberhard Windaus, Das Leitlinienprogramm der VAKJP (AKJP 145, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Die Entwicklung eigener Leitlinien durch den Berufs- und Fachverband der VAKJP, der Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten e. V. in Deutschland, gegründet 1953, entstand aus Konflikterfahrungen mit den bestehenden S-1-Leitlinien der Kinder- und Jugendpsychiater zu psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter. Zugleich stellte die Entwicklung eigener Leitlinien eine Reaktion auf die Anforderungen der Qualitätssicherung und Evidenzbasierung dar, an deren Ausgestaltung für die Psychotherapie sich die VAKJP aktiv zu beteiligen begann.

Beitrag: Erika Krejci, Die Rolle von Begrenzungen für die Eröffnung von Entwicklungsräumen (AKJP 145, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Die Vielfalt konkreter Problemstellungen in der Praxis des analytischen Kinder- und Jugendlichentherapeuten, deren Strukturierung und Verständnis erfordern äußere strukturierende Maßnahmen – den therapeutischen Rahmen – sowie verinnerlichte Konzepte, um die unbewusste Dimension der jeweiligen Dynamik erkennen zu können. Die Interdependenz der äußeren und der inneren Prozesse ist der Gegenstand dieses Textes, der damit die Notwendigkeit des bewussten Umgangs des Therapeuten mit dem Konzept des Rahmens herausarbeitet.

Schlüsselworte: Entwicklung, Elternarbeit, Psychodynamik, psychische Bedürfnisse, emotionale Entwicklung.

Beitrag: Dietmar Borowski/Hans Hopf/Thomas Hüller/Theo von der Marwitz/Helmut Schäberle, Psychoanalytische Grundbegriffe. Leitlinie des Arbeitskreises Leitlinien VAKJP (AKJP 145, E-Journal) Format: pdf
Preis: 7,90 €
Die Leitlinien zur analytischen sowie zur tiefenpsychologisch fundierten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie wurden entwickelt, um Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Hilfestellung bei Diagnostik, Indikation, Erstellung des Behandlungsplans sowie bei Durchführung der Therapie zu leisten. Sie wurden so verfasst, dass sie auch von Kolleginnen und Kollegen – etwa der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Pädiatrie – hilfreich genutzt werden können.
Die Psychoanalyse wurde – zunächst ausschließlich als Krankenbehandlung – zum Ende des 19. Jahrhunderts von Sigmund Freud geschaffen. Sie hat sich bis heute in vielerlei Richtungen weiterentwickelt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert wurden spezifische Behandlungstechniken für Kinder und Jugendliche entwickelt. In den verschiedenen Leitlinien zu den jeweiligen Krankheitsbildern werden bestimmte Begriffe erwähnt, die wir im folgenden Kapitel kurz zu beschreiben versuchen. Da es keine unumstrittene und vor allem keine einheitliche, stringente Theorie der Psychoanalyse gibt, sondern vielerlei Strömungen, haben wir uns auf zentrale Grundbegriffe und jene Essentials der Kinderpsychoanalyse konzentriert, die aus unserer Sicht zumindest ein gemeinsames Fundament darstellen.
Das Motiv für einen Patienten, einen Psychotherapeuten aufzusuchen, ist das Leiden, das Krankheitssymptom. Psychische, somatoforme und psychosomatische Symptome werden sehr sorgfältig in verschiedenen Manualen beschrieben. Entscheidend für den psychoanalytischen Ansatz ist jedoch die Frage, wie ein Symptom entsteht und von welchen Konflikten es aufrecht erhalten wird. Gleiche Symptome und Syndrome können völlig unterschiedliche Ursachen haben, gleiche Ursachen können unterschiedliche Symptome und Syndrome zur Folge haben. Bei Kindern und Jugendlichen können auch Angehörige der Familie mitleiden, werden soziale Störungen beispielsweise auch in Institutionen getragen. Dies macht bereits deutlich, warum auch Bezugspersonen einbezogen werden müssen.
Im ersten Abschnitt werden die theoretischen Grundlagen, ihr heutiges Verstehen und die Anwendungsbereiche diskutiert. Im zweiten Teil sprechen wir über die Diagnostik. Im Zentrum steht dabei das von Hermann Argelander und Alfred Lorenzer geschaffene szenische Verstehen. Im dritten Teil werden die notwendigen Voraussetzungen für Psychotherapie diskutiert, Behandlungsplanung und Behandlungstechniken. In diesem Zusammenhang wird auch erörtert, wie eine Psychotherapie vernetzt ist. Dies ist vor allem bei den Verhaltensstörungen wichtig, weil diese in allen Bezügen stören können. Abschließend wird noch die Zusammenarbeit mit Ärzten und die begleitende Pharmakotherapie dargestellt.

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