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Ines Neubauer
Prostitution in Bamako, Mali
Akteurinnen zwischen Geld und Moral
wissen & praxis 172
1. Aufl. 2014
132 S., 20,7 x 14,5 cm, Pb.
16,90 €
ISBN 9783955580421

Lieferbar

Menschenhandel, Sklaverei, Armut, Unterdrückung und sexuelle Ausbeutung der Frau in patriarchalen Gesellschaften. Das sind die mit Prostitution in Afrika üblicherweise verbundenen Assoziationen. So unbestritten das alles, oft in erschreckenden Dimensionen, existiert, bleibt doch die Frage, ob das unhinterfragt zu verallgemeinern ist.
Inès Neubauer war vor Ort in Bamako und hat mit Prostituierten gesprochen, ihren Kunden, mit Polizisten und Vertretern von NGOs und auch mit unbeteiligten Bürgern. Herausgekommen ist ein facettenreiches Bild: Prostitution ist in Bamako kein gesellschaftlich scharf um- und abgegrenzter Beruf, sondern in das soziale Netz der Stadt verwoben, in dem Prostituierte eher informell aktiv sind und kaum von Zuhältern drangsaliert oder rechtlichen Zwängen unterworfen werden.


 

»Offenbar hat die Prostitution in Bamako – oder gar generell in der Dritten Welt? – eine etwas andere soziale Stellung. (…) Das Buch besticht durch zahlreiche interessante Beobachtungen, so etwa, dass in Hotels an der Rezeption vielfach eigentliche Porträtkataloge erfragt werden können, anhand derer dann die Traumfrau für zwei Stunden oder eine Nacht ausgewählt werden kann.«
(afrika-bulletin, Mai/Juni 2014)

»Ausgehend von unserer Vorstellung und Wahrnehmung, was Prostitution ist, die sicher auch zu hinterfragen ist, machen wir uns ein Bild von der Prostitution in Afrika. Es ist das Bild einer Verallgemeinerung, das die Gegebenheiten vor Ort nicht berücksichtigt. Inès Neubauer hat einen differenzierten Blick auf die Prostitution  in Bamako (...) geworfen. Sie negiert nicht die negativen Auswüchse, zeigt aber auch, dass Pauschalurteile der Situation des Landes, der Stadt und vor allem der Prostituierten nicht gerecht werden. (...) Das Buch mahnt uns, nicht mit vorgefertigten Meinungen und Überzeugungen andere Gesellschaften und deren Umgang z. B. mit der Prostitution zu beurteilen.«
(Medientipp, missio konkret, 2/2014)

»(...) ein differenziertes Bild jenseits gängiger Klischees (...)«
(world university service, wusgermany.com)

»Die Autorin stellt den herrschenden Diskurs in Frage, Frauen seien faul, würden nur kleine, nicht vollwertige Tätigkeiten verrichten wie Lebensmittel oder Stoffe herstellen und auf Märkten Waren verkaufen oder Restaurants betreiben. Frauen verfügen über vielfältige Ressourcen. Die Prostituierten verstehen sich vor allem als Menschen, die ihr Leben in die eigene Hand nehmen, um sich aus dem wirtschaftlichen Missstand herauszumanövrieren. Prostitution dient nicht allein zur Sicherung des Überlebens, sondern wird als eine Möglichkeit des wirtschaftlichen Handels oder Tausches vermittelt, der soziale Dynamiken prägt.«
(Diane Branellec, Weiberdiwan, Sommer 2014)

«Bemerkenswert ist, dass die Frauen nicht die Prostitution als die eigentliche Misere verstehen, sondern das Leben vor oder außerhalb davon, denn sie sind jetzt in der Lage, ihr Leben selbst zu gestalten. Prostitution hat nach Inès Neubauer innerhalb ihrer diskursiven Parameter auch positive Konnotationen, die eine eigene soziale realität darstellen.«
(Ulrike Hansen, im Jahrbuch Mission 2015)

»Das Buch setzt eigene Akzente in einem Problembereich, der in den schulischen Bemühungen um ›Globales Lernen‹ – am ehesten in den Kursen der Sekundarstufe II zur Sprache kommt. Das Buch bietet umfangreiches Material und viele Impulse für vertiefende Diskussionen.«
(Martin Geisz, Globales Lernen)

Vorabvorstellung des Buches durch Inès Neubauer in junge welt, 11. Dezember 2013:
https://www.jungewelt.de/beilage/art/3252

 

 
E-Books zu diesem Titel:

Neubauer: Prostitution in Bamako, Mali (E-Book, 978-3-95558-099-5) Format: pdf
Preis: 14,99 €

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