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Analytische Psychologie (AP) 148, 2/2007
Zur Wirklichkeit des Mythos
Analytische Psychologie 148
Mit Beiträgen von Christiane Bartel, Katharina Casanova, Karin Langhammer, Gerhard Oberlin
1. Aufl. 2007
100 S., Pb.
19,90 €
nur (noch) beim Verlag erhältlich * Bitte bestellen Sie direkt beim Verlag

 

 

Inhalt


Reiner Hajek
Editorial

Gerhard Oberlin
Imagines als Doppelgänger
Die Gestaltung des Unbewussten in Hoffmanns Märchen Der goldne Topf

Christiane Bartel
Der mystische Weg als grenzüberschreitende archetypische Erfahrung
Die sieben Stufen der »Inneren Burg« Teresas von Avila – Perspektiven aus Sicht der Analytischen Psychologie

Katharina Casanova
Martha, Margarethe und der Drachen – Eine Brücke zur wilden Weiblichkeit

Spielraum
Karin Langhammer
Die Utopie von der NEUEN ETHIK Erich Neumanns – was ist aus ihr geworden, wo stehen wir heute?

Buchbesprechungen



Abstracts


Gerhard Oberlin
Imagines als Doppelgänger
Die Gestaltung des Unbewussten in Hoffmanns Märchen Der goldne Topf

Diese Untersuchung umreißt den psychischen Konfliktraum, der, wie C. G. Jung schreibt, »in den teils scurrilen, teils großartigen Bildern von E.T.A. Hoffmanns Goldnem Topf« zur Gestaltung drängt. Dabei wird die poetologische Gesamtkonzeption erörtert, die um das Problem Bürgerlichkeit versus Kreativität kreist und die Ursprünge und Motive von Hoffmanns eigener literarischer Arbeit reflektiert. Donald W. Winnicotts Betonung der Kreativität als Faktor der Realitätsbewältigung erhält dabei eine längst nachzutragende Bestätigung von literaturwissenschaftlicher Seite. Vor allem werden einige der surrealistischen Formexperimente dieses neuartigen Kunstmärchens gewürdigt.

Schlüsselwörter: E.T.A. Hoffmann, »Der goldne Topf«, Psychoanalyse der Form, Surrealismus, das Unbewusste.


Christiane Bartel
Der mystische Weg als grenzüberschreitende archetypische Erfahrung
Die sieben Stufen der »Inneren Burg« Teresas von Avila – Perspektiven aus Sicht der Analytischen Psychologie

In den folgenden Darlegungen soll der Frage nachgegangen werden, ob und gegebenenfalls inwieweit konvergente Aspekte hinsichtlich des von C. G. Jung postulierten Individuationsprozesses sowie des Weges eines Mystikers erkannt werden können. Zur Verdeutlichung wird der in historischen Gegebenheiten des Mittelalters zurückweisende Weg der spanischen Mystikerin Teresa von Avila beleuchtet. Hierbei wird es auch um die Abgrenzung zwischen psychopathologischen Zusammenhängen und der »mystischen Phänomenologie« gehen, also um Formen struktureller Störung von Ich-Anteilen bei bestimmten Persönlichkeiten im Gegensatz zur Entwicklung beim reifen Mystiker. Das Konzept über die »Wandlung der Wirklichkeitsebenen« (Neumann) wird herangezogen, um den mystischen Weg als archetypische Transzendenzerfahrung und Selbst-Werdung (Individuation) zu deuten.

Schlüsselwörter: Bewusstseinsentwicklung, Individuationsprozess, mystischer Weg, Teresa von Avila, Wirklichkeitsebenen, mystische Phänomenologie.


Katharina Casanova
Martha, Margarethe und der Drachen – Eine Brücke zur wilden Weiblichkeit

Ausgehend von Drachenkampfdarstellungen in der Kunst ist der Autorin die Verbundenheit der Jungfrau mit dem Drachen aufgefallen. Den Geschichten und Legenden der berühmten Drachenbändigerinnen Martha und Margarethe folgend, findet sie eine weibliche Form des Umganges mit dem Drachen, und kann das uralte archetypische Motiv »Frau und Drache« letztlich auf die große Mutter zurückführen. Anstelle der Drachentötung, die in der Jung’schen Psychologie für die Entstehung des Ich-Bewusstseins steht, postuliert sie die respektvolle Begegnung mit dem Drachen, mit dem Dunklen und Angst Auslösenden in der Innen- und der Außenwelt.

Schlüsselwörter: Drache, Martha, Margarethe, Weibliche Kraft, Große Mutter.

 

 

 
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