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Corinne Lüthy / Reto Ulrich / Antonio Uribe (Hrsg.)
KABOOM!
Of Stereotypes and Superheroes - African Comics and Comics on Africa
Von Stereotypen und Superhelden - Afrikanische Comics und Comics zu Afrika
In Kooperation mit den Basler Afrika Bibliographien
1. Aufl. 2020
156 S., Pb.
29,90 €
ISBN 9783955582753

Lieferbar

Uns allen sind die im Comic verwendeten, kolonialistisch geprägten und stereotypen Bilder des afrikanischen Kontinents und der dort lebenden Menschen bekannt. Besonders ältere Comics wie Tim und Struppi oder Micky Maus haben das Bild des »ungezähmten« Kontinents und seiner »wilden« Bewohner aufgegriffen, aber auch moderne Superheldencomics spiegeln den westlichen Blick auf Afrika.
Doch wer kennt schon die afrikanische Sicht? Den genuin afrikanischen Comic? Die Herausgeber des Buches stellen ein vielfältges Spektrum afrikanischer Comic-Kunst vor – von Superhelden- und Undergroundcomics bis hin zu solchen mit propagandistischem Inhalt oder Bildungsanspruch.

Lehr- und Aufklärungscomics hatten in Afrika in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihren Aufschwung. Sachcomics oder Bildungscomics sind für die Forschung und die Comic-Kultur auf dem afrikanischen Kontinent aus verschiedenen Gründen zentral. Das Medium Comic hat den Vorteil, Menschen mit niedrigem Bildungsniveau zu erreichen und diese auf ein­fache Art und Weise über komplexe Sachverhalte aufzuklären.
Durch das Vorhaben, auch Menschen mit niedrigem Bildungsniveau zu erreichen, bildeten sich Publikationsgruppen für Comics mit dem Ziel der Aufklärung. Eine dieser Gruppen ist beispielsweise der SACHED Trust in Südafrika oder das Legal Assistance Centre in Namibia. Aber auch etliche NGOs sowie UNICEF publizieren Aufklärungscomics für ein afrikanisches Publikum. Ein nennenswertes Künstlerkollektiv ist die südafrikanische Storyteller Group, die insbesondere zwischen 1991 und 1996 sehr aktiv war. Mit Bezug auf Afrika werden komplexe Themen wie Sklaverei und Sklavenhandel beispielsweise in Werken wie Mémoire de l’esclavage vermittelt.
Im Comic kann Geschichte visualisiert werden, ohne dass dabei auf die textliche Ebene verzichtet werden muss. Comics können den Geschichtsunterricht als zusätzliches Medium ergänzen und auch zur Auseinandersetzung mit Geschichte in der Freizeit anregen. Gerade einem jungen oder wenig belesenen Publikum können so Inhalte leichter zugänglich gemacht werden.

 

 

 

Inhalt
Vorwort zur zweiten Auflage
Einführung
Der Aufbau einer Sammlung afrikanischer Comics
Erzählstrategien – Afrikanische Typen und Stereotypen in Comics
My Nelson Mandela
Westfield Junction
Darstellung Afrikas – Der Blick von »aussen«
Comics mit Bildungsanspruch
Alltag in afrikanischen Comics
Politik und Propaganda
Afrikanische Superheroes – Südafrikanische und nigerianische Superhero Comics und Panafrikanismus im Zeichen Black Panthers
Südafrikanische Underground Comix

 

Presseecho

»Es ist erfreulich, mit welcher Lebendigkeit und Ausdauer diese Gruppe die unterschiedlichen Darstellungen der detaillierten Geschichten mit ihren Bildern und Zeichnungen beschrieben hat. (...) Nachzulesen ist ein breites Spektrum der Comics mit ihren Ereignissen und Begebenheiten, ihrem Gang der Handlung. Sie bieten dem Interessierten einen umfassenden Einblick nicht nur in die afrikanische Lebenswelt. (...) Insgesamt eine aufschlussreiche Veröffentlichung, die das Medium Comic in seinen vielfältigen Kommunikationsformen, der Verbindung von Literatur und bildender Kunst dem Leser näherbringt.«
(Theresa Endres, für africa-live.de)
 
»Der Sammelband gibt lohnende und anregende Einblicke in die Reise von afrikanischen Comics und Comics über Afrika in eine Zukunft, in der die Comichelden sich aus der kolonialen Vergangenheit lösen. Das gilt auch für Superheldinnen, die es in einigen Geschichten inzwischen durchaus gibt.«
(Anja Ruf, für Welt-Sichten)
 
»Differenziert und in Bewusstheit der inhärenten Unzulänglichkeiten eines solchen Unterfangens bringen die beitragenden Personen ein spannendes, mitunter belächeltes Medium aufs Tapet und benennen die wirkmächtigen Verflechtungen von Denken, Wahrnehmen und Repräsentation.«
(C3, Bibliothek für Entwicklungspolitik)
 
»Der großformatige Band widmet sich dem Thema aus der Außen- und Innenperspektive: ›In jedem Comic spiegeln sich die Ideologien der Zeit und der Gesellschaft wider, in der er entstanden ist.‹ (...) Kaboom liefert viele Einblicke in eine kaum bekannte Kultur sowie Anregungen, tiefer in afrikanische Graphic Novels einzutauchen.«
(Oliver Gerhard, Süd-Afrika)
 
»Alles in allem ist KABOOM! Von Stereotypen und Superhelden-Afrikanische Comics und Comics zu Afrika eine lohnende Lektüre, da sie Einblicke schafft in eine spannende Welt, die bisher vernachlässigt wurde: Der afrikanische Comic und die Nutzung rassistischer afrikanischer Stereotypen in westlichen Serien. Bisher gab es wenn überhaupt eine solche Diskussion über Tim und Struppi. Damit macht die Veröffentlichung Lust drauf, sich noch stärker mit dem Thema auseinanderzusetzen, z.B. auch mit den Parallelen zu visueller Werbekunst wie den handgemalten Filmplakaten aus Ghana.«
(Ingo Barlovic, About Africa)
 
»In neun Aufsätzen, einem kompletten Comic und beispielhaften Comicauszügen erforschen die unterschiedlichen Autor*innen Erzählstrategien
anhand von Stereotypen, Comics mit Bildungsanspruch oder als Mittel der Propaganda, und afrikanische Superheroes. (...) Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie einen wichtigen Beitrag zur laufenden Dekolonisierungs-Debatte leisten.«
(EineWelt)
 
 
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