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Yigal Blumenberg / Wolfgang Hegener
Die unheimliche Beschneidung
Aufklärung und die Wiederkehr des Verdrängten
Mit Beiträgen von Yigal Blumenberg, Alfred Bodenheimer, Micha Brumlik, Wolfgang Hegener, Isidor J. Kaminer
1. Aufl. 2013
182 S., 20,7 x 14,5 cm, Pb.
19,90 €
ISBN 9783955580346

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Die fünf Autoren aus den Bereichen Kultur- und Erziehungswissenschaften, Judaistik und Psychoanalyse gehen den Fragen und Argumenten nach, die in der Debatte um die Beschneidung von männlichen Säuglingen in der jüdischen Tradition eine zentrale Rolle spielen. Sie wollen aber auch eine offenkundige Wissenslücke schließen, die sich deutlich bemerkbar gemacht hat. Ein genuin aufklärerisches Werk!
Wenn auch mittlerweile der Gesetzgeber die medizinisch nicht indizierte Beschneidung legalisiert hat, so darf vermutet werden, dass diese Debatte in der deutschen Gesellschaft noch kein Ende gefunden hat. Es spricht Vieles dafür, dass in dieser hitzigen Auseinandersetzung Geschichte wiederkehrt und mit dem Hinweis auf die sog. »Auschwitzkeule« oder dem Vorwurf einer (sexuellen) Traumatisierung zurückgewiesen wird. Nicht selten entsteht der Eindruck, dass viele Diskutanten eher mit ihren eigenen Projektionen beschäftigt sind und nicht den konkreten Dialog mit Juden (aber auch mit Muslimen) suchen.
Die Autoren versuchen, u. a. auf diese Fragen Antworten zu formulieren: Wie hat sich die Tradition christlicher Stereotype über die jüdische Tradition entwickelt?
Was ist jüdische Tradition? Ist sie Ausdruck einer überkommenen patriarchalen Religion?


 

»(...) widmet sich das Buch einer Restitution, dem Wiedergewinn von Einsichten in Zusammenhänge, die nicht einer Verdunkelung anheimfallen dürfen.«
(Friedrich-Wilhelm Eickhoff, Psyche, 4/April 2014)

»Als Reaktion auf die 2012 plötzlich aufgeflammte öffentliche Beschneidungsdebatte entstand dieses Buch, in dem die Praxis der Beschneidung aus jüdischer Sicht erklärt und die Argumente psychoanalytisch geschulter Gegner erwidert werden. (...) Die Autoren spannen einen weiten Bogen. Sehr fundiert und klug argumentiert werden nicht nur politische, sondern auch religionsgeschichtliche und -wissenschaftliche sowie psychologische und soziale Argumente aufgeführt. Eingestreut in die Texte werden auch der Zusammenhang mit dem Holocaust und das Verständnis des Judentums aus Sicht der Nazis thematisiert. Die Autoren sind denn auch Psychoanalytiker, Professoren für Religionsgeschichte und Literatur- sowie Erziehungswissenschaften. (...)«
(Bea Schild, punktum., Schweizerischer Berufsverband für angewandte Psychologie – SBAP)

»Einen Deckel hebt nun das Buch ›Die unheimliche Beschneidung‹. Es beleuchtet das Thema aus einer dezidiert jüdischen Perspektive. (...) und schlagartig fällt auf, dass Beschneidung natürlich genau so deutsch ist, wie Kindern kaltes Wasser über den Kopf zu schütten oder monatelang mit dem Auswendiglernen von Bibelversen zu traktieren. (...) Insgesamt ist die Argumentation des Buchs zwar sehr speziell; aber gerade darin liegt eine wertvolle Zusammenstellung, ein wichtiges Aufschließen für das Thema der Beschneidung in der jüdischen Tradition.»
(Netzwerk für Männergesundheit)

 

 
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